"Es war eine dramatische Verhandlungsnacht, aber jetzt ist alles in trockenen Tüchern", gab sich Planaibahnen-Boss Georg Bliem am Dienstag erleichtert. Soeben hat er die alte Gondelbahn auf die Planai an eine Malaysische Holding verkauft. Sie wird in Argentinien neu aufgebaut.
Im Sommer 2019 entsteht eine neue, 26,5 Millionen Euro teure 10er-Kabinenbahn vom Ortszentrum Schladmings auf die Planai. Die bisherige Hauptseilbahn war 33 Jahre lang in Betrieb und wurde nun durch Vermittlung des Vorarlberger Unternehmens Pro-Alpin Ropeway Services von einem bekannten malaysischen Unternehmer übernommen. Über den Kaufpreis wurde übrigens Stillschweigen vereinbart.
Der Boss der weltweit agierenden Holding (mit dem nicht ganz leicht zu merkenden Namen "Tan Sri Dato‘ Seri A. P. Arumugam") war diesbezüglich im Spätherbst 2018 in Schladming zu Gast und hat sich bei seiner Anwesenheit über den technischen Zustand der Seilbahn informiert. Das Unternehmen wird beide Seilbahnsektionen am anderen „Ende der Welt“, im bekannten Skigebiet Las Leñas (Argentinien), aufstellen und voraussichtlich im Sommer 2021 eröffnen.
Planai-Geschäftsführer Georg Bliem: „Wir freuen uns sehr, dass es für die Planai-Seilbahn ein weiteres Leben gibt. Der Abbau muss nun exakt und genau erfolgen. Von Schladming geht’s für die Seilbahn per Großtransporter und weiter per Schiff nach Argentinien.“
"In zwei Jahren werden wir dann wohl schön gestriegelt nach Argentinien fliegen müssen", lächelt Bliem. Bei seinem Besuch hat der malaysische Unternehmer nämlich eine Einladung ausgesprochen und er möchte eine Planai-Delegation bei der Eröffnung in Las Leñas begrüßen.
Abbau noch während Skibetrieb
Abgebaut wird die alte Gondelbahn übrigens noch während des Skibetriebs ab dem Abend des 7. April. "50 Leute werden dann Tag und Nacht am Abbau arbeiten", sagt Bliem. Da das Skigebiet noch bis Ostern geöffnet hat, werden die Skigäste ab 8. April von der Talstation Planai West auf den Berg gebracht.
Was die alte und was die neue Bahn kann
Die Schladminger (Haupteigentümer ist das Land Steiermark) investieren rund 26,5 Millionen Euro in die neue Seilbahn, die künftig 3800 Gäste pro Stunde auf den Berg bringen soll. Die nun nach Argentinien verkaufte Bahn schaffte gerade einmal 2200 Personen. Damit war man aber nach der Ski-WM 2013 rasch an die Grenzen gestoßen. 160 Gondeln wird die neue Seilbahn bieten. Die Fahrtgeschwindigkeit der neuen Bahn soll sechs Meter pro Sekunde betragen und der Zu- und Ausstieg wird barrierefrei geplant.