"Jeder Tropfen ist jetzt einer zu viel." Feuerwehrsprecher Franz Fink brachte es auf den Punkt, wie es Tausenden Steirern und Hunderten Einsatzkräften erging. Schon am Montag spitzte sich nach einem regenreichen Wochenende die Lage in einigen steirischen Regionen zu: Allein im Bereich Feldbach waren Montagnachmittag 600 Feuerwehrleute im Einsatz, um der Überschwemmungen Herr zu werden. Hier stand das Wasser zum Teil bis zu einem Meter hoch.
Und auch am Dienstag schüttete es wie aus Kübeln. In der Weststeiermark kamen zum Teil schon mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Bis zum Nachmittag hielt der Regen an. Die Unwetter-Einsätze der Feuerwehr reichten am Dienstag von der West- über die Süd- bis in die Oststeiermark. Nach Hunderten Unwettereinsätzen der Tenor: „Wir sind knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.“ Denn: Teilweise weit mehr als 100 Liter Niederschlag binnen 48 Stunden machte aus kleinen Bächen reißende Flüsse. Kainach, Stainzerbach, Laßnitz und Sulm erreichten etwa Hochwasser-Warnschwellen. Die Sulm selbst näherte sich am Abend beim Messpunkt in Leibnitz noch der HQ10-Marke (zehnjährliches Hochwasser).
Video: "Wir leben mit der Gefahr, die von der Sulm ausgeht"
Der Live-Artikel zum Nachlesen:
20.20 Uhr:
Insgesamt war in der Landwirtschaft in den letzten 48 Stunden eine Agrarfläche von mehr als 1000 Hektar durch die Starkniederschläge betroffen. Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung beträgt das Schadensausmaß in der steirischen Landwirtschaft somit rund 500.000 Euro.
19.45 Uhr:
Gerettet wurde ein Autofahrer von der Feuerwehr in Leibnitz. Der Einheimische ignorierte eine Sperre, fuhr in die von der Sulm überflutete Straße und blieb hängen. Er wurde vom Autodach geholt.
18.50 Uhr: "Die Pegel gehen weiter zurück" gab es kurz vor 19 Uhr nochmals Entwarnung vom Landesfeuerwehrverband Steiermark. Die Bilanz des Tages: "Erhöhtes Einsatzaufkommen gab es im kompletten Süden der Steiermark durch große Regenmengen. Besonders betroffen waren die Bereiche Voitsberg (Voitsberg, Bärnbach, Köflach, Ligist und St. Johann o. H.) und Leibnitz (in den Einzugsgebieten von Sulm, Saggau und Lassnitz).
Die Hauptaufgabe für die Feuerwehren bestand - vereinzelt auch noch am Abend - im Auspumpen von Kellern und Freimachen von Verkehrswegen sowie im Schutz von Gebäuden vor eindringendem Wasser.
18.20 Uhr: Rückblick auf die Lage heute in Schwanberg (Bezirk Deutschlandsberg). Mit Dank an Patrick Reinprecht von den "Aktuellen Wetterwarnungen für Österreich".
17.50 Uhr:
Etwa 160 Feuerwehren standen am Dienstag zwischen 5 und 17 Uhr im Unwettereinsatz, bilanziert der Landesfeuerwehrverband Steiermark. Auch wenn der Regen sich verzogen hat, gibt es am frühen Abend - vor allem an den Unterläufen der Flüsse, wo die Pegel noch steigen - noch immer neue Alarmierungen für die Feuerwehren.
17.20 Uhr:
Auch wenn der Regen nachgelassen hat: Aufgrund des Unwetters kommt es im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld immer wieder zu Verklausungen in der Feistritz im Bereich Fürstenfeld.
17.04 Uhr: Aktueller Bericht des Hydrografischen Dienstes des Landes Steiermark für das Raabgebiet: Die Pegelstände entlang von Lafnitz, Feistritz, Rittschein, Ilzbach, Saifen- und Safenbach sowie entlang der Pinka befinden sich aktuell über dem Niveau des mittleren jährlichen Durchflusses und gelber Warnmarke mit gleichbleibendem oder sinkendem Verlauf.
An der Raab haben im Unterlauf einige Pegel die grüne und gelbe Warnmarke erreicht und werden in den nächsten Stunden wieder zurückgehen.
16.46 Uhr:
Leichte Entwarnung kommt am späten Nachmittag vom Hydrografischen Dienst des Landes Steiermark, was den Pegelstand der Flüsse betrifft. Hauptgrund: Der Regen hat mittlerweile nachgelassen bzw. gänzlich aufgehört.
Aus dem Lagebericht von 16 Uhr: Die Pegelstände am Oberlauf der Kainach befinden sich zwischen der grüner und gelben Warnmarke mit sinkendem Verlauf. Im Unterlauf werden die Pegel in den nächsten Stunden noch etwas steigen, bis ca. HQ5.
Für die Pegel an der Sulm und Saggau gilt ähnliches, am Oberlaufsinken die Pegelstände wieder. Diese befinden sich derzeit zwischen grüner und gelber Warnmarke. Am Unterlauf werden die Pegel noch ansteigen, sollten aber die rote Warnmarke nur maximal geringfügig überschreiten. Größere Unsicherheiten gibt es noch für Leibnitz, laut aktuellen Prognoselauf wird ein HQ10 erwartet.
16.30 Uhr: "Wir leben mit der Gefahr, die von der Sulm ausgeht, sagt Michael Oblak von der Betriebsfeuerwehr der Firma Umdasch in Gleinstätten. Hier wurde zusammen mit der Feuerwehr Gleinstätten das Firmengelände vor den Wassermassen der Sulm geschützt (siehe Video oben)
16:15 Uhr: Aktuelles zum Zustand auf den steirischen Straßen:
- Es gibt neue Straßensperren, und zwar musste die Landesstraße L615 (Gündorferstraße) zwischen St. Johann und Gleinstätten ab 12.30 Uhr gesperrt werden.
- Die B74 (Sulmtal-Bundesstraße) bei Gleinstätten gesperrt.
- Gesperrt ist auch L658 zwischen Wuggau und Saggau
- Die Sperre Landesstraße L604 (Arnfelserstraße) bleibt aufrecht.
- Die Sperre der L245 (Petersdorferstraße) belibt bis Mittwoch aufrecht.
- Die L247 (Labilltalstraße) sollte Dienstagnachmittag wieder freigegeben werden
- Der Pegelstand der Raab ist zurzeit gleichbleibend bzw. sogar leicht rückgehend, sodass voraussichtlich keine Sperren von Landesstraßen im Großraum Feldbach erforderlich sind.
16.10 Uhr: Zugespitzt hat sich die Lage - wegen des steigenden Pegelstands - im Unterlauf der Sulm. Wie man im Kurzvideo von Michael Wappl sieht, wurde in Heimschuh auch der Spielplatz völlig überflutet.
15.35 Uhr: Große Schäden hat der Dauerregen auch in der steirischen Landwirtschaft angerichtet, zeigt ein Rundruf der Experten der Landwirtschaftskammer. Auszüge daraus:
Bezirk Südoststeiermark:
"Der westliche Teil des Bezirkes Südoststeiermark ist am Rande mit Teilen der Gemeinden Pirching und Kirchbach/Zerlach von Überschwemmungen und Vermurungen betroffen. Weitere kleinräumige Hotspots im Bezirk Südoststeiermark sind der Raum Studenzen, Kirchberg und Paldau. Im Orsteil Magland der Gemeinde Unterlamm kam es ebenso zu massiven Niederschlägen und Vermurungen. Der Schaden lässt sich jetzt noch nicht abschätzen, man muss warten bis das Wasser zurückgegangen ist. Es ist noch offen, ob frisch gesäte Hirse bzw. Sojabohnen aufgehen. Und: Wie aufgelaufene Kulturen wie Mais und Kürbis mit der Überschwemmung zurechtkommen."
Bezirk Leibnitz:
"Besonders stark betroffen vom Starkregen der vergangenen Tage ist der Bezirk Leibnitz und hier vor allem das Labilltal, das Stiefingtal und das südliche Schwarzautal rund um Wolfsberg. Die Niederschläge lagen hier durchwegs über 110 Liter pro Quadratmeter. Besonders stark betroffen im Bezirk Leibnitz sind der Ölkürbis, aber auch Soja und Mais"
Sonstige Regionen:
"Überflutungen wurden uns aus St. Ruprecht, St. Margarethen, Ilztal und in zahlreichen Gebieten in Deutschlandsberg gemeldet. Betroffen sind hier, ähnlich wie in der Südoststeiermark, die Kulturen Soja, Ölkürbis, Mais einschließlich Saatmais, Hirse und auch Erdäpfel. Die Schadenssumme lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abschätzen."
15.30 Uhr: Gute Nachrichten von der Niederschlagsfront hat Zamg-Meteorologe Albert Sudy. In den zuletzt stark betroffenen Gebieten lässt endlich der Regen nach. Zwar hielt der zwischenzeitlich sehr starke Dauerregen "um ein bis zwei Stunden länger an, als in den Modellen angezeigt, doch mittlerweile hat sich der Schwerpunkt der Regenfälle Richtung Nordosten der Steiermark verlagert". Regnete es etwa an der Messstelle Deutschlandsberg am Vormittag noch bis zu sieben Liter pro Stunde, waren es kurz nach Mittag nur noch 0,6 Liter pro Stunde. "Mittlerweile lässt der Regen aber in fasten allen Teilen der südlichen Steiermark stark nach."
Zum Teil sind gewaltige Regenmengen in 48 Stunden zusammengekommen:
- Schwanberg (Schirchleralm): 118 Liter pro Quadratmeter
- St. Ruprecht/Raab: 114,9 Liter/qm
- Trahütten: 106,3 Liter/qm
- Steinberg: 105,9 Liter/qm
- Groß St. Florian (Hochgleinz): 97,4 Liter/qm
- Kirchbach: 93, 6 Liter/qm
15.20 Uhr: Aktuelles zum Pegelstand der Flüsse. Als erstes hat am Dienstag die Saggau bei Gündorf die rote Warnmarke (bis zu 10-jährliches Hochwassereignis) überschritten. Hier gab es um 14 Uhr einen Pegelstand von 4,4 Meter. Zum Verlgleich: Am Sonntag waren es noch 0,68 Meter.
Auf sehr hohem Niveau (Warnstufe "gelb") eingependelt hat sich indes die Wasser-Durchflussmenge der Raab, der Lassnitz und der Kainach.
Weiternhin steigend ist akutell der Pegel im Unterlauf der Sulm.
15 Uhr: Während sich im Bereich Voitsberg die Lage Dienstagnachmittag entspannte, waren anderswo, etwa in Wildon oder bei der Firma Umdasch in Gleinstätten, noch Dutzende Helfer und Einsatzkräfte am Werk, um ihre Gebäude mit Sandsäcken gegen Überflutungen zu retten.
In Wildon war am Dienstag just wieder jener Bereich betroffen, wo schon beim Unwetter im April ganze Autos in den Wassermassen mitgerissen wurden.
14.45 Uhr: Heute ist mit der "kalten Sophie" der letzte Tag der Eisheiligen, und zumindest auf den Bergen der Obersteiermark wurden die Eisheiligen ihrem Ruf gerecht: Auf dem Hauser Kaibling liegt Schnee.
14.40 Uhr: In Leutschach ist am Dienstag auch eine Mure abgegangen, die eine Straßensperre zur Folge hatte.
14:25 Uhr: Rund 60 Unwetter-Einsätze gab es seit Sonntag auch für die Feuerwehren im Bezirk Weiz abzuarbeiten. Vor allem ging es um Pumparbeiten >>Mehr dazu in diesem Artikel<<
14:10 Uhr: Laut Katastrophenschutz-Referent und LH-Vize Michael Schickhofer nähern sich - Stand früher Dienstagnachmittag - vier Flüsse der HQ30-Marke an. Das würde bedeuten, dass sie so viel (Hoch-)Wasser führen wie im Schnitt nur alle 30 Jahre.
Konkret geht es um die Flüsse Sulm, Kainach, Raab und Feistritz.
"Man muss aber dazusagen, dass die Flussbette grundsätzlich für ein solches HQ30-Ereignis ausgerichtet sind", heißt es aus dem Stab des Katastrophenschutzes. Allerdings: Laut Landeswarnzentrale hätte es schon zu Mittag aufhören sollen zu regnen. Und derzeit regnet es in fast allen der Steiermark immer noch.
14 Uhr: Video zur Lage im Bereich Voitsberg
13.55 Uhr: Dass man eine Überschwemmung trotz Unmengen an Zusatzarbeit mit Galgenhumor nehmen kann, zeigen die Mitarbeiter von Blumen Sammer in Schwarzau: >>Hier geht's zur Geschichte mit Fotoserie<<
13.40 Uhr: Keine guten Nachrichten gibt es vom Hydrografischen Dienst des Landes Steiermark, was den Pegelstand der Flüsse in der Süd- und Weststeiermark betrifft. Demnach ist für den Unterlauf der Sulm bei Leibnitz ein HQ30 zu erwarten, das ist ein Hochwasser-Ereignis, wie es in diesem Bereich im Schnitt nur alle 30 Jahre vorkommt.
Zitiert aus dem Lagebericht von 12 Uhr:
Die Pegelstände an der Kainach sind zwischen der gelben und der roten Warnmarke (in etwa HQ5, entspricht fünfjährlichem Hochwasser) mit steigendem Verlauf in den nächsten Stunden in Richtung der roten Warnmarke.
Pegel an Schwarzer Sulm, am Stainzbach, an der Saggau und an der Lassnitz befinden sich über der gelben Warnmarke zwischen HQ1 und HQ5 und steigen vor allem im Unterlauf in den nächsten Stunden
weiter in Richtung roter Warnmarke an. Laut aktuellen Prognoselauf ist für den Pegel Leibnitz ein HQ30 zu erwarten.
Baldige Entspannung soll es laut Hydrografischem Dienst allerdings entlang der Raab geben, die Dienstagmittag sehr hoch angestiegen ist.
13.15 Uhr: Hier noch einmal ein aktueller Verkehrsüberblick:
13.10 Uhr: Im oststeirischen Kaindorf ist am Dienstag ein Kleintransporter von der regennassen Fahrbahn abekommen und gegen einen Baum geprallt. >>Den Bericht dazu lesen Sie hier<<
13.05 Uhr: Das Bachbett der Raab ist an mehreren Stellen an ihrem absoluten Kapazitäts-Limit angekommen. Wie es in dieser Gegend mit Straßensperren und Schäden in der Landwirtschaft aussieht, haben Helmut Steiner, Verena Gangl und Thomas Plauder recherchiert. >>Hier geht's zum Bericht<<
13 Uhr: Aktuelle Bilder aus dem Raum Feldbach sowie von den Aufräumarbeiten in Seibuttendorf.
12.45 Uhr: Bei Michlgleinz im Bezirk Deutschlandsberg sind die Bäche kurz davor, über die Ufer zu treten, wie man in diesem Bild von Patrick Reinprecht sieht:
12.40 Uhr: Im Einsatz ist heute auch die Feuerwehr Leutschach. Im Grillgraben im Ortsteil Schloßberg löste sich eine Mure. "Diese hat die Gemeindestraße verschüttet", so Feuerwehrkommandant Willibald Trunk. "Die Straße ist gut einen Meter hoch verschüttet." Die Mure ist rund fünf Meter breit. >>Mehr dazu hier<<
12.30 Uhr: Wie stark die Raab in der Südoststeiermark mittlerweile angestiegen ist, sieht man im Bericht mit Video von Thomas Plauder >>Mehr dazu hier<<
12.05 Uhr: Aktuelle Bilder aus dem Raum Voitsberg.
12 Uhr: Nachdem in der Oststeiermark der Wasserspiegel der Raab stark ansteigt, wurden laut Landesverkehrsabteilung bereits Vorkehrungen für weitere Straßensperren getroffen. Betroffen sind voraussichtlich zwei Straßenzüge:
- die Landesstraße L248 (Rohrstraße) im Raum Rohr und
- die Landesstraße L242 (Leitersdorferstraße) im Raum Leitersdorf.
11.55 Uhr: Auch im Bezirk Voitsberg gibt es die erste Straßensperre: Zwischen Krottendorf-Gaisfeld und Hallersdorf musste Dienstagmittag die Auen Straße wegen Überflutung gesperrt werden.
11.50 Uhr: Verkehrslandesrat Anton Lang zur aktuellen Lage auf den steirischen Straßen (siehe auch Factbox oben): "Probleme in den betroffenen Regionen gibt es vor allem durch übervolle Bäche und Flüsse. In der Region Feldbach sind rund 60 Mitarbeiter und in der Region Leibnitz rund 100 Mitarbeiter des Straßenerhaltungsdienstes Steiermark mit Fahrzeugen und Geräten im Einsatz. Schwerpunkt aller Arbeiten ist die Beseitigen von Verstopfungen und das Freimachen der Entwässerungseinrichtungen und Kanäle von Geröll, Schlamm und Treibgut wie auch die Reinigung von verunreinigten Straßen. Ein herzliches Dankeschön an alle Einsatzkräfte von Feuerwehr, Gemeinden und unserem Straßenerhaltungsdienst“.
11.40 Uhr: In Krottendorf-Gaisfeld hat es am Vormittag zwei Hangrutschungen im Bereich Teigitschgraben gegeben. Die Feuerwehr ist hier im Einsatz, die Straße ist laut ersten Informationen aber befahrbar.
11.30 Uhr: Es gibt auch gute Nachrichten: Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, wo es am Wochenende nach Gewittern bereits zu zahlreichen Unwettereinsätzen gekommen war, beginnt sich trotz anhaltend heftiger Regenfälle die Lage zu entspannen. Allerdings kam es auf regennasser Fahrbahn am Dienstag zu Unfällen, wie Reakteur Kirin Kohlhauser recherchiert hat. Den Bericht dazu >>lesen Sie hier<<
11.15 Uhr: In der am Montag stark von Überflutungen betroffenen Region Seibuttendorf sind am Dienstag auch noch immer 70 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Großteil der überfluteten Keller konnte jedoch ausgepumpt werdne. Eilig wurden noch Tausende Sandsäcke gefüllt, um Keller abzusichern. Weil es in der Gegend immer noch regnet, wie Redakteurin Barbara Kluger im Zuge eines Lokalaugenscheins schildert.
11 Uhr: Im Bezirk Voitsberg ist die Kainach an mehreren Stellen kurz davor, über die Ufer zu treten. Schon am Dienstagmorgen floss laut Hydrografischem Dienst zehnmal so viel Wasser in der Kainach als am Montag. Das zeigt auch ein Video von Katharina Siuka.
10.20 Uhr: Laufend kommen nun neue Straßensperren hinzu: Wegen Überschwemmungen musste die L604 Arnfelserstraße im Bereich der Umfahrung St. Johann/Saggautal gesperrt werden.
10.10 Uhr: Mittlerweile haben laut Hydrografischem Dienst schon zahlreiche steirische Fluss-Abschnitte die Hochwasser-Warnstufe "Gelb" erreicht. Hier hat sich die Wasserdurchfluss-Menge im Vergleich zum Montag oftmals verzehnfacht.
Unter anderem:
- Sulm (über die gesamte Länge)
- Raab (Bereich Feldbach)
- Liebochbach (bei Hitzendorf)
- Kainach (bei Lannach)
- Stainzbach (bei Stainz)
- Lassnitz (Frauental bis Wettmannstätten)
10 Uhr: Im Bezirk Voitsberg hat die Kainach mittlerweile Hochwasser-Warnstufe "Gelb" erreicht. Die Lage im Bezirk haben Katharina Siuka und Simone Rendl zusammengefasst. >>Den Bericht dazu finden Sie hier<<
9.45 Uhr: Großes Glück hatten am Dienstag drei Fahrzeug-Insassen am Buchkogel bei Lebring. Als sie auf einer schmalen Straße fuhren, krachte ein wegen des Starkregens entwurzelter Baum direkt aufs fahrende Auto. Mehr dazu lesen Sie >>in diesem Artikel<< von Thomas Wieser und Barbara Kluger.
9.30 Uhr: Durch den anhaltenden Starkregen hat sich die Lage vor allem in der Süd- und Weststeiermark Dienstagvormittag zugespitzt. Im Bezirk Deutschlandsberg sind aktuell rund 10 Feuerwehren im Einsatz, vor allem geht es um Pumparbeiten.
Im Bezirk Voitsberg sind 15 Feuerwehren im Einsatz. Auch hier geht vorwiegend um Pumparbeiten. Derzeit prüfen Feuerwehr und Straßendienst die Lage, es ist gut möglich, dass im Laufe des Vormittags noch einige Straßen gesperrt werden müssen.
Auch im Bezirk Leibnitz sind fünf Feuerwehren im Unwettereinsatz.
9 Uhr: Am Dienstagnachmittag sollte im Süden der Steiermark wieder die Sonne herauskommen. Genau das könnte sich in den von Überschwemmungen betroffenen Regionen aber als absolut nachteilig erweisen, warnt Sudy: "Denn mit der Sonneneinstrahlung können am Abend auch wieder Quellwolken und Gewitter entstehen."
8.45 Uhr: Bis Dienstagmittag wird es laut Zamg-Meteorologe Albert Sudy in der ganzen Steiermark weiterregnen. "Dann verlagert sich die Regenfront in die Obersteiermark, wo noch einmal gut 30 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen werden." Im Süden sollten es bis Mittag jedoch "nur" noch rund 10 weitere Liter pro Quadratmeter sein. "Bei den gesättigten Böden ist das trotzdem kritisch", so Sudy.
8.30 Uhr: Noch in den Abendstunden befüllten die Katastrophenhilfsdienst-Mannschaften aus Fehring und Riegerburg rund 4000 Sandsäcke, um damit "kritische Infrastruktur" zu schützen, also Wohnhäuser und Betriebsgebäude.
8 Uhr. Laut Hydrografischem Dienst des Landes Steiermark gibt es entlang einiger Flussstellen Hochwasser-Warnstufe "gelb". ("Blau" bedeutet normale Lage, "Grün" 1. Warnstufe, "Gelb" 2. Warnstufe). Konkret betroffen sind der Schwarzaubach, die Stiefing, die Sulm, die Lassnitz, der Stainzbach und der Liebochbach bei Hitzendorf.
7.30 Uhr: In Trahütten und im oststeirischen Kirchbach hat es in den letzten 24 Stunden mehr als 80 Liter geregnet, auf der weststeirischen Schircheralm in den letzten 24 Stunden sogar 100 Liter Quadratmeter (120 Liter seit Sonntag)- das ist ein durchschnittlicher Monatsniederschlag. Aber auch im oststeirischen St. Ruprecht/Raab hat es in den letzten zwei Tagen 95 Liter geregnet.
7 Uhr:Gute und schlechte Nachrichten gab es indes Dienstagfrüh, was die Hauptverkehrsrouten betrifft: Die B73, die Kirchbacherstraße und die L616 in Wolfsberg wurden wieder für den Verkehr freigegeben.
6.30 Uhr: Zwar verlief die Nacht laut Landesleitzentrale der Feuerwehr "ruhig", doch schon Dienstagfrüh mussten wieder Feuerwehren zu Untwettereinsätzen (Pumparbeiten, Beseitigung von Vermurungen) ausrücken. Diesmal vorwiegend in den Bezirken Voitsberg und Deutschlandsberg.
0:00 Uhr. Der Hydrographische Dienst des Landes Steiermark hat am Montag noch eine amtliche Hochwasserwarnung ausgegeben: Je nach Niederschlagsszenario sei ein Anstieg bis zur roten Warnmarke (HQ 5 bis 10) möglich. Das heißt, der Pegelstand eines Baches oder Flusses erreicht ein Niveau, das er nur alle fünf bis 10 Jahre erreicht.
Unwetter: Video vom Einsatz im überfluteten Mitterlabill
Was bisher geschah:
Schon am Wochenende betroffen laut Landesfeuerwehrzentrale hauptsächlich die Ortschaften Floing, Anger, Stubenberg, Pöllau und Ludersdorf bei Gleisdorf (hier hat es nach einem Blitzschlag auch gebrannt >>Bericht dazu hier<<). Im Großraum Anger fielen mit rund 80 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden so viel Regen, wie sonst häufig in einem Monat.
Montagmittag spitzte sich die Lage dann auch in der Südoststeiermark zu (Die Kleine-Zeitung-Redakteure Thomas Plauder und Verena Gangl berichten live: >>mehr dazu hier<<). Zwischen Kirchbach und Feldbach gibt es zahlreiche Behinderungen wegen überschwemmter Straßen.
Auch im Bezirk Leibnitz, konkret im in Schwarzautal und in Ragnitz, stehen seit Montagmittag ganze Ortsteile unter Wasser.
Feuerwehrsprecher Franz Fink zur Lage Montagnachmittag: "Die Aufnahmefähigkeit der Böden war gleich null, jeder Tropfen der heute vom Himmel fiel war einer zu viel. Starke Regenfälle ließen den Labill- und Schwarzaubach über die Ufer treten. In zahlreiche Häuser drangen die Wassermassen ein und setzten Keller unter Wasser die nun ausgepumpt werden müssen. Neben den Feuerwehren sind auch Gemeindebedienstete beteiligt, helfen beim Aufräumen und liefern Sandsäcke. Derzeit laufen bereits die Aufräumarbeiten - Kellerauspumpen, Straßen reinigen und weitere Sandsäcke befüllen und sowie Objekte schützen."
Auch in St. Margarethen an der Raab waren Keller überflutet und Straßen unpassierbar (>>den Bericht dazu lesen Sie hier<<)
Wichtige Straßenverbindung war lange gesperrt
Überschwemmungen gab es auch in Stubenberg und Pöllau (>>Bericht dazu hier<<). Die L 409 zwischen Floing und Stubenberg (im Bereich der Stubenbergklamm bzw. Feistritzklamm) wurde aufgrund von Vermurungen bis Montagnachmittag für den gesamten Verkehr gesperrt. Bei der Besichtigung der Strecke Sonntagnacht "ist das Wasser links und rechts den Hang runtergeschossen. Da war es zu gefährlich, Autos durchfahren zu lassen", schildert der Stubenberger Feuerwehrkommandant Matthias Haider.
Warnung weiterhin aufrecht
Landeshauptmann-Vize Michael Schickhofer (er ist als Katastrophenschutz-Referent auch für die Feuerwehren zuständig), der mit seiner Familie in der betroffenen Region Anger beheimatet ist, dankt "allen Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehren für den unermüdlichen Einsatz". Die Unwetter- und Starkregenwarnung ist aber weiterhin aufrecht. "Die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer hat absolute Priorität. Wir haben das Wetter im Auge und werden alles Notwendige veranlassen, wenn sich die Lage in den betroffenen Regionen weiter verschlimmern sollte", so Schickhofer.
>>Aktuelle Verkehrsmeldungen sehen Sie hier<<