Bereits Mitte April haben schwere Unwetter in Graz und der Südsteiermark für Überflutungen und große Schäden gesorgt. Und am Mittwoch (2. Mai) gab es aus meteorologischer Sicht wieder viele Vorzeichen für heftige Gewitter.

Egal ob Zamg, Ubimet oder andere private Wetterdienste: Praktisch alle Dienste hatten für das Gebiet von der Südsteiermark bis ins Wiener Becken eine Wetterwarnung ausgegeben.

Ab 16 Uhr bildeten sich über dem oststeirischen Wechselgebiet und im Raum Hartberg erste Gewitter (im Raum Wiener Neustadt und Wien sogar mit Hagel). Im Südosten näherte sich eine heftige Gewitterzelle von der slowenisch-ungarischen Grenze Richtung Bezirk Südoststeiermark und Südburgenland. Diese Zelle ist laut Wetterradar bereits 16 Kilometer hoch - dementsprechend hoch war auch die Gefahr, dass es daraus hageln wird.

Tatsächlich begann es ab 18.30 Uhr im Raum Bad Radkersburg ordentlich zu hageln, berichten User auf der Facebook-Seite "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich".

Auch im Raum Gleisdorf sowie im Mürztal und im Wechselgebiet berichteten User über Hagelgewitter. In der Landwirtschaft wird Hagel nie gern gesehen - zu dieser Jahreszeit sind aber vor allem Obstbäume und der frisch angepflanzte Mais besonders empfindlich.

In Hainersdorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) rückten 15 Mann der dortigen Feuerwehr um 22.50 Uhr zu einem Unwettereinsatz aus: Zwei Bäume blockierten den Ilzweg in Richtung Buchberg - man entfernte die Bäume und konnte die Straße dann wieder für den Verkehr freigeben.

In den Abendstunden erreichte die Gewitterfront auch den Großraum Graz. Es blieb aber bei Blitz und Donner, Schäden liegen keine vor.

Im Raum Radkersburg hat es kurz vor 19 Uhr gehagelt
Im Raum Radkersburg hat es kurz vor 19 Uhr gehagelt © Facebook/Wetterwarnung/tsh_florian

25.000 Blitze

Ursache des Ganzen ist ein Italientief, das sich gegen Norden schiebt: "Aus dem Süden strömen labil geschichtete Luftmassen ins Land, die in der Ost- und Südhälfte des Landes zu heftigeren Gewittern führen können", sagt Albert Sudy von der ZAMG. 

Im Endeffekt bildete sich Mittwochabend eine massive Gewitterlinie von Kroatien bis ins Wiener Becken. Fast 25.000 Blitze gingen Mittwochabend entlang dieser Linie nieder:

© de.blitzortung.org

Auch die private Wetterseite "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich" warnte schon in der Früh via Facebook vor Unwettern: "Neben Überflutungen ist in den Gewittern mit Fallwinden zu rechnen, diese Sturmböen können über 100 oder sogar 120 km/h ''schnell'' werden. Schäden wären vorprogrammiert", warnt man hier vor Hagelunwettern insbesondere im Südosten des Landes. Und weiter: "Aufgrund des Setups sind heute auch Tornados nicht auszuschließen."

Mit Gewittern geht es weiter

Mit den Gewittern Mittwochabend ist es aber für diese Woche leider noch nicht vorbei: Auch am Donnerstag geht es östlich einer Linie Klagenfurt-Linz gewittrig weiter. „In einem Streifen von der Weststeiermark bis ins Waldviertel können die Gewitter regional große Regenmengen bringen“, prognostiziert Manfred Spatzierer von Ubimet. Gerade im bisher schon feuchten Süden seien dabei punktuell auch Überflutungen und Vermurungen nicht ausgeschlossen.

Auch am Freitag beschränkt sich die Gewittertätigkeit meist auf den Süden Österreichs. Selbst am Samstag bestehen in der Steiermark noch hohe Chancen auf Gewitter und Regenschauer, ehe sich die Wetterlage ab Sonntag wieder stablisieren sollte.

>>Prognostizierte Regenmengen bis Sonntag<<

Prognostizierte Regenmengen bis Sonntag (laut US-Modell)
Prognostizierte Regenmengen bis Sonntag (laut US-Modell) © kachelmannwetter.de

"Schuld" an dem im Süden instabilen Wetter ist ein massives Tief über Sardinien, das in Teilen Italiens bis zu 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter bringen soll: