Es ist eines der brennenden Themen der in Graz stattfindenden Fachtagung der Österreichsichen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde: Der drohende Mangel an niedergelassenen Kinderärzten mit Kassenvertrag. "Es sind schon jetzt rund zehn Prozent der 30 Planstellen in der Steiermark nicht besetzt", schlägt der Vorstand der Kinderabteilung am LKH Hochsteiermark in Leoben, Reinhold Kerbl, Alarm. Sie seien derzeit auch nicht besetzbar, weil sich in der jungen Ärztegeneration keiner mehr für diese Ordinationen finde. Die Modelle sind für die nächste Medizinergeneration nicht mehr zeitgemäß und attraktiv genug. "Oft sind es Frauen, die in die Pädiatrie gehen und die wollen und können nicht mehr 40, 50, 60 Stunden in der Woche arbeiten. Es wird Zeit, dass die Kassen und die Ärztekammer es Kinderärzten ermöglichen, Gruppenpraxen zu eröffnen." Auch sei es höchste Zeit, bei den Honoraren nachzubessern: "Die Honorare für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sind etwa seit 1994 nicht mehr valorisiert worden."
Bernd Hecke