Sechs Monate, nachdem ein zunächst unbekannter Anrufer vor der Erföffnungfeier der Special Olympics Winter Games mit einer Bombe gedroht hatte, konnte der Verdächtige nun ausgeforscht werden. Es handelt sich um einen 33 Jahre alten Berufsdetektiv-Assitenten aus Salzburg. Als Motiv gab er private Probleme an. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.
An die 15.000 Besucher fanden sich am Abend des 18. März zur glanzvollen Eröffnung der Special Olympics im Schladminger Planaisstadion ein. Doch kurz vor Beginn der Zeremonie herrschte Anspannung bei der Polizei und den Veranstaltern. Ein unbekannter Anrufer hatte mit einer Bombe gedroht. Die Polizei durchsuchte darauf hin noch einmal das gesamte Areal, die Feier konnte dennoch recht pünktlich gestartet werden. Sprengsatz wurde keiner gefunden, die Eröffnungsgala verlief in weiterer Folge ohne Zwischenfälle.
Mehrere Identitäten
Fieberhaft fahndete das steirische Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) seitdem nach dem Anrufer. Nun vermelden die Landespolizeidirektion Steiermark und die Staatsanwaltschaft Salzburg einen Erfolg: Nach langwierigen und umfangreichen Erhebungen wurde ein 33-jähriger Berufsdetektiv mit Wohnhaft Salzburg ausgeforscht.
Die Ermittlungen hätten sich unter anderem deshalb so schwierig gestaltet, weil der Mann im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit seine Identitäten regelmäßig wechselte, heißt es von der Polizei. Das Telefon, über das er überwacht wurde, hatte er die meiste Zeit ausgeschaltet. Daher konnte der Mann kaum geortet werden.
Am 26. August kam es zu Hausdurchsuchungen durch das Einsatzkommando Cobra und anderen Einheiten an verschiedenen Wohnorten des 33-Jährigen. Dabei wurden laut Polizei Beweismittel sichergestellt. Bei der Vernehmung legte der Mann ein umfassendes Geständnis ab. Als Motiv nannte er private Probleme.
Wie der Fachverband Österreichischer Berufsdetektive Dienstagnachmittag in einer Aussendung mitteilte, soll es sich bei dem ausgeforschten Anrufer nicht um einen Berufsdetektiv, sondern um einen Berufsdetektiv-Assistenten (BDA) gehandelt haben. Der Mann sei nicht als Assistent in Hallein beschäftigt gewesen, sondern bei einer Detektei in Wien. Er habe lediglich in dem Salzburger Bezirk gewohnt. Der Fachverband wies ausdrücklich darauf hin, dass die drei Berufsdetektive des Bezirks Hallein in keiner Weise mit der Bombendrohung in Zusammenhang stehen, und distanzierte sich von der Tat.
Eine Bombendrohung hatte auch Mitte Juni in Graz für Aufregung und eine Sperre des Mariahilferviertels gesorgt. Die Ermittler verfolgten darauf eine Spur ins Ausland.