Während das Ausmaß der Zerstörung der heftigen Unwetter vom Donnerstag in der Obersteiermark erst Freitagvormittag sichtbar wurde, ziehen schon die nächsten Gewitter und Regengüsse über die Steiermark. Aber der Reihe nach: Österreichweit wurden laut UBIMET Donnerstagabend 49.838 Blitze registriert, davon 24.141 in der Steiermark.
Am stärksten betroffen von den schweren Gewittern waren in der Steiermark das Enns- und Salzatal sowie das Mariazellerland, die Eisenwurzen-Region in Oberösterreich sowie das südliche Mostviertel in Niederösterreich. Teils gab es enorme Regenmengen in kurzer Zeit: Im steirischen Mooslandl summierten sich allein in einer Stunde 77 Liter pro Quadratmeter, davon 28 Liter in nur 10 Minuten, in Gröbming 64 Liter und in Rottenmann 62 Liter. Dazu kam Hagel von mehreren Zentimetern Durchmesser, etwa in Mariazell, am Erlaufsee oder am Hochkar.
Bei Sepp Schranz in Gams zerstörte der Hagel einen Stall, wie man in der Fotoserie sieht:
Nächste Front
Am Freitag zog von Süden her bereits die nächste Front übers Land. Der Starkregen erreichte die Landeshauptstadt kurz vor Mittag:
Auch im Raum Hartberg mussten Einsatzkräfte nach Starkregen Freitagmittag bereits ausrücken. Details dazu finden Sie in diesem Artikel.
Mit etwas Nervosität wurde Freitagnachmittag auch am Grazer Messegelände auf den Wetterbericht geschaut. Hier geht Freitagabend das Volbeat-Konzert mit 18.000 Fans über die (Open Air)-Bühne. Abgebrochen werde nur bei schwerem Unwetter, hieß es zu Mittag.
Wegen der großen Niederschlagsmengen (die zum Teil bis Sonntag noch erwartet werden) hat der hydrografische Dienst des Umweltministeriums vor allem für den Westen des Landes eine Hochwasserwarnung herausgegeben:
Felssturz am Grimming
Beim Grimming kam es gestern zu einem Felssturz: "Im Ortsteil Girstatt hat sich in einer Rinne durch das viele Regenwasser Material gelöst und wurde heruntergespült", erklärte Liezens Bezirkshauptmann Josef Dick am Freitag. Mehrere Familien haben daraufhin in der Nacht auf Freitag freiwillig ihre Häuser verlassen. Am Freitagvormittag gab es aber, nachdem Geologen vor Ort waren, Entwarnung - es besteht für die Gebäude keine Gefahr.
In Eisenerz musste die Bergrettung während des Gewitters in einem dramatischen Einsatz fünf in Bergnot geratene Kletterer aus dem Kaiserschild-Klettersteig retten. Sie blieben unverletzt.
Große Hagelschloßen kamen herunter:
Schnee in Sicht
Auf jeden Fall wird es am Wochenende deutlich kälter. Im Ausseerland hatte es schon Freitagmittag nur noch 13 Grad, am Samstag und Sonntag werden die Temperaturen landesweit unter 20 Grad bleiben. Daszu sinkt die Schneefallgrenze in der Obersteiermark auf bis zu 1800 Meter herab. Der Berggipfel könnten also Sonntagfrüh weiß sein.