Der Felssturz mit acht verschollenen Bergwanderern in der Schweiz hat polizeiliche Ermittlungen zur Folge. Am Samstag hatten die Behörden die Suche nach den Vermissten aufgegeben. Nun prüfen Ermittler, ob die Touristen ausreichend gewarnt waren: "In dem Zusammenhang wird besonders der Frage nachgegangen, ob genug auf die Naturgefahren hingewiesen wurde", sagte Polizeisprecherin Sandra Scianguetta.
"Die Staatsanwaltschaft ist informiert, und die Ermittlung wird von der Polizei durchgeführt", erläuterte die Sprecherin der Kantonspolizei Graubünden in Chur. Die Bürgermeisterin des besonders betroffenen Ortes Bondo hatte zuvor eine Mitverantwortung zurückgewiesen. Das Dorf habe alles getan, um Todesfälle infolge von Erdrutschen zu verhindern, sagte Anna Giacometti am Samstag.
Die Gemeinde Bregaglia, zu der Bondo gehört, habe eine Menge Geld ausgegeben, um das Bondasca-Tal mit Warnschildern und Auffangbecken für herabstürzendes Geröll abzusichern. "Was passiert ist, tut natürlich sehr weh, aber ich denke, wir haben alles Menschenmögliche getan", sagte sie.
Suche beendet
Die Einsatzkräfte stellten ihre Suche nach den Vermissten - vier Deutschen, ein Ehepaar aus Graz und zwei Schweizern - ein, weil der Bergrutsch vom Mittwoch die Touristen unauffindbar verschüttet haben dürfte. "Man hat alles Mögliche ausgeschöpft, um diese Vermissten zu finden", sagte Polizeisprecherin Scianguetta zu der Entscheidung vom Samstag. "Man hat jetzt entschieden, dass die Suche nach den Vermissten aufgegeben wird."
Zudem sei die Suche auch für die Einsatzkräfte höchst gefährlich - am Freitag war erneut ein Felssturz niedergegangen. "Man muss auch die Retter schützen, damit es nicht noch mehr Opfer gibt", so Scianguetta.