Nach drei katastrophenschwangeren Nächten beginnt sich die Lage in der Obersteiermark - vor allem im Ennstal - langsam zu entspannen. Die Pegel in den Flüssen und Bächen beginnen zu sinken, dafür stieg die Mur im Bereich Graz an. Das Ausmaß der Katastrophe im Mur- und Ennstal ist zwar gigantisch, erreicht laut Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer aber nicht die Dimension von 2011.
- In der Nacht wurden neben Öberwölz, Öblarn, den Sölktälern und Donnersbachtal noch weitere Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt, darunter Schöder und St. Peter am Kammersberg.
- In Wald am Schoberpass musste nachts eine weitere Familie aus ihrem Haus in Sicherheit gebracht werden, der Liesingbach ist über die Ufer getreten.
- Auch in Bretstein im Bezirk Murtal ist die Lage angespannt.
- Im Bezirk Liezen herrscht indes in den betroffenen Orten keine Gefahr mehr im Verzug. Die meisten Schadstellen konnten von den Helfern bereits aufgearbeitet werden.
- Die Evakuierungen von rund 100 Familien in Oberwölz bleiben vorerst aufrecht. Ihre Häuser sind von den Schlammassen bedroht.
- Laut Hagelversicherung allein in der Landwirtschaft eine Million Euro Schaden auf 10.000 Hektar Kulturfläche.
- Die Woche droht mit weiteren Starkniederschlägen.
In den frühen Morgenstunden hoben in der Obersteiermark die Hubschrauber ab, damit sich der Krisenstab ein Bild vom genauen Ausmaß der Zerstörungen machen kann. In Kobenz hatte ein Bach 15 geparkte Autos mitgerissen. Zahlreiche Straßen bleiben gesperrt, sind teils (wie am Sölkpass) völlig weggerissen worden. Montagnachmittag wird eine Pionierkompanie aus Villach mit schwerem Gerät ihre Arbeit aufnehmen. Die Aufräum- und Reparaturmaßnahmen werden noch Monate in Anspruch nehmen.
21.58 Uhr. Das Wetter in der Obersteiermark hat sich stabilisiert, doch ab Donnerstag könnte es abermals massiv regnen. Die Details:
20.22 Uhr. In Oberzeiring gab es am Montagnachmittag eine Hangnachrutschung. In einem Bereich der schon gesperrten L 514 wurden nach dieser weiteren Rutschung 50 bis 60 Meter mit Geröll und Erde verlegt. Da der Hang noch in Bewegung ist, können die Aufräumarbeiten noch nicht gestartet werden. Die L 514 wird noch für zwei Wochen gesperrt sein.
20.00 Uhr. Eine offizielle Schadensbilanz liegt noch nicht vor. Zwar sei es für absolute Zahlen verfrüht, aber Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sprach von einer Höhe, die mehr als 100 Millionen Euro ausmache. Auch Landesrat Johann Seitinger sprach von 100 Millionen. 60 Millionen Schäden und 40 Millionen, die es für vorbeugende Maßnahmen brauche.
19.41 Uhr. Zwischen Zerstörung und Aufräumen. Bilder aus dem Katastrophengebiet:
19.22 Uhr. Katastrophenzustand in Niederwölz, Oberwölz, Schöder und St. Peter am Kammersberg. Redakteurin Michaela Egger hat die Stimmung in den betroffenen Gebieten eingefangen. Über wenig Schlaf und Gänsehaut.
18.41 Uhr. Feuerwehren treten Heimreise an
Zahlreiche steirische Feuerwehren rückten zum Katastrophendienst in die betroffenen Gebiete an. Am Montagabend konnte eine rote Kolonne aus Feuerwehrfahrzeugen die Heimreise antreten.
18.31 Uhr. Mehrere Landesstraßen sind nach Murenabgängen noch immer gesperrt. Einspurig befahrbar sind laut Landeswarnzentrale die L 514 bis zur L 527. Hier gibt es Wartezeiten bis zu 20 Minuten. Totalsperren gibt es auf der Hocheggerstraße nach Oberzeiring (L 514), Der Seckauerstraße (L 517 und der Flatschacherstraße (L 544), der Kobenzerstraße (L 550), Pregerstraße (L 553) und der Sölkpaßstraße (L 704).Details, welche Straßenstücke genau gesperrt wurden, gibt es hier.
17.57 Uhr. In einem Interview mit der Antenne-Steiermark sprach Landesrat Johann Seitinger über 60 Millionen Euro Schaden nach den schweren Unwettern - 40 Millionen werden für weitere vorbeugende Maßnahmen benötigt.
17.04 Uhr. Aufräumarbeiten fordern die Einsatzkräfte: Noch immer sind die Helfer der Einsatzorganisationen damit beschäftigt, Verklausungen zu entfernen, Hänge zu stützen oder Behelfsbrücken zu bauen. Die Aufräumarbeiten sind überall angelaufen - die Fotoserie gibt einen kleinen Einblick in die Tätigkeiten der Helfer im Katastrophengebiet.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Niederöblarn schrieb heute: "Die Situation beruhigt sich schon langsam und auch die Einsatzkräfte können wieder "durchschnauffen".
16.50 Uhr. In diesen Gemeinden wurde der Katastrophenzustand erklärt:
16.35 Uhr. Die Lage nach den schweren Unwettern beruhigt sich langsam - trotzdem gibt es immer wieder Alarmierungen für die Feuerwehren, wie etwa für die Feuerwehr Apfelberg. Um die seit Tagen im Einsatz stehenden Feuerwehrmänner zu entlasten, unterstützen den Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld 60 bis 70 Mann aus dem Bezirk Graz-Umgebung.
16.21 Uhr. Auch die Gemeinde Gasen wurde heute Nachmittag zum Katastrophengebiet erklärt. Das Ortszentrum sowie mehrere Wohnhäuser wurden überflutet, außerdem gingen zahlreiche Muren im Gemeindegebiet ab.
16.10 Uhr. Dieses Video von unserer Redakteurin Michaela Egger zeigt einen Bach in Oberwölz - früher verlief hier eine Straße.
16 Uhr. Noch immer können einige Personen bodengebunden nicht erreicht werden. In Donnersbachwald befinden sich beispielsweise fünf bis sechs Personen beim Mörsbachwirt. Sie bleiben allerdings freiwillig in diesem Gebiet. Der Forstweg dorthin ist vermurt, ein Notweg soll jetzt allerdings errichtet werden.
Die Befahrbarkeit auf die Riesneralm war heute Thema einer Sitzung. Noch ist nicht ganz klar, ob das Bergfest am Sonntag stattfinden kann - wenn möglich, soll es auf alle Fälle durchgezogen werden, ist der Tenor in der Region.
15.46 Uhr. Anträge für Gelder aus dem Katastrophenfonds sind ab sofort möglich. Betroffene Privatpersonen können ab sofort bei ihren Gemeinden Entschädigungsanträge einreichen, diese werden dann geprüft - ehe es zur Auszahlung kommt. 400 Millionen Euro stehen insgesamt im Katastrophenfonds zur Verfügung. "Sollte der Fonds nicht ausreichen, kann er auch ausgeweitet werden", versicherte der Finanzminister Hans Jörg Schelling. Auch Außenminister Sebastian Kurz hat am Montag mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (beide ÖVP) Oberwölz, eines der steirischen Katastrophengebiete, in der Obersteiermark besucht und anschließend in Graz finanzielle Soforthilfe zugesichert.
15.30 Uhr. Soldaten der Kompanie des Pionierbataillons 1 in Villach werden heute Abend zum Assistenzeinsatz im Raum Öblarn eintreffen. Die Soldaten werden ab morgen die durch Unwetter entstandenen Verklausungen beseitigen, Hänge abstützen und Behelfsbrücken bauen. Zusätzlich stehen zwei Hubschrauber vom Typ Alouette III zur Evakuierung von Personen aus abgeschnittenen Gebieten zur Verfügung.
14.45 Uhr. Kanzler Kern bei seinem Lokalaugenschein in Oberwölz: Bundeskanzler Christian Kern machte sich heute ein Bild in Oberwölz und lobte die Arbeit der Einsatzkräfte. Wichtig sei es schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten. "Das erste Geld soll schon in zwei Wochen fließen" , so Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer.
Laut Bürgermeister Hannes Schmidhofer betreffen die Schäden heuer hauptsächlich die Infrastruktur. beim Hochwasser im Jahr 2011 waren offenbar vermehrt auch Privathäuser betroffen. Ohne Rückhaltebecken hätte es heuer "Land unter" geheißen, so der Bürgermeister.
14.17 Uhr. 16 steirische Gemeinden wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Aktuell finden Beratungen statt, ob auch Gasen zum Katastrophengebiet erklärt werden muss. Die Landesstraße in Richtung Birkfeld wurde gleich fünf Mal überschwemmt bzw. vermurt. Derzeit ist diese teilweise nur einspurig befahrbar. Vor allem in den Seitengräben gab es mehrere Muren, die von den Sperren aufgehalten worden sind. Das Ortsgebiet selbst wurde auch teilweise überschwemmt. "Es besteht Handlungsbedarf. Es gibt mehrere Uferanrisse bei den Bächen. Diese müssen stabilisert werden. Außerdem sind unsere Sperren derzeit voll. Sollten weitere Regenfälle kommen, kann es gefährlich werden", sagt Bürgermeister Erwin Gruber, der gemeinsam mit Feuerwehrleuten und Gemeindearbeitern seit Samstagnacht im Dauereinsatz ist. Die Aufräumarbeiten werden aber sicher mehrere Wochen dauern.
14.00 Uhr. Bundeskanzler Christian Kern ist vor wenigen Minuten im Unwettergebiet eingetroffen. Kern nimmt an einer Sitzung der Einsatzleitung in Oberwölz teil (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) und macht sich ein Bild von den Aufräumarbeiten.
13.50 Uhr. Die Sölkpassstraße wird heuer nicht mehr zu befahren sein. Fotograf Peter Haselmann hat die Schäden auf der Murtaler Seite der Straße dokumentiert.
13.44 Uhr. Die Regenfälle in der Obersteiermark haben auch Auswirkungen auf den Pegelstand der Mur in Graz. Einige Radwege und Wege an der Murpromenade mussten behördlich gesperrt werden. Der Citybeach unter der Hauptbrücke steht ebenfalls unter Wasser.
13.10 Uhr. Das "Team Österreich" wird zur Aufarbeitung der Unwetterschäden vorerst nicht angefordert. Diese Mitteilung erreichte vor wenigen Minuten all jene, die sich bei diesem Freiwilligen-Pool angemeldet haben. Die vor Ort eingesetzten Kräfte reichen demnach aus.
13.05 Uhr. Von den 250.413 Blitzen, die sich in den vergangenen drei Tagen über Österreich entluden, waren mit 131.928 mehr als die Hälfte über der Steiermark. „An nur drei Tagen blitzte es öfter, als im gesamten August des Vorjahres, in dem nur 193.833 Entladungen gezählt wurden“, sagt der Chefmeteorolge des Wetterdienstes UBIMET, Manfred Spatzierer. Spitzenreiter beim Niederschlag: St. Georgen ob Judenburg mit 140 Liter pro Quadratmeter seit Freitag. In Seckau regnete es laut UBIMET in nur einer Stunde 68 Liter.
12.55 Uhr. Die Südweststeiermark kam am Wochenende glimpflich davon. Dafür könnten Feuerwehrleute aus Leibnitz bald in der Obersteiermark aushelfen. Weitere Infos hier.
12.50 Uhr. Knapp an einer großen Katastrophe vorbeigeschrammt ist Radmer im Bezirk Leoben. Wenn nicht die fünf millionen Euro teuren Sicherungsmaßnahmen nach der Unwetterkatastrophe im Jahr 2008 gebaut worden wären, wäre eine schlimmere Vermurung des Ortes nicht zu verhindern gewesen. Laut Bürgermesiter Ludwig Gottsbacher haben diesmal nur einige Zentimeter gefehlt, und eine große Brücke, die auch gesichert wurde, hätte zu massiven Verklausungen geführt. Im Jahr 2008 kamen 20.000 Kubikmeter Gestein, Geröll und Matsch vom Lugauer ins Tal.
12.45 Uhr. Unbemerkt von den großen Unwetter-Hotspots stellt sich auch die Lage in Bretstein (Gemeinde Pölstal) als dramatisch dar. Es gibt zahlreiche Murenabgänge, Gehöfte und Hütten waren am Sonntag von der Umwelt abgeschnitten. Die Hänge sind immer noch extrem labil und drohen abzurutschen, demnächst soll ein Geologe eingeflogen werden, der die Situation erkundet.
12.30 Uhr. Inzwischen sind mehr als 1000 Feuerwehrleute in der Obersteiermark im Einsatz. Seit Freitagabend hatten sie rund 1000 Einsätze zu bewältigen
12 Uhr. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hat beim Bund zur Finanzierung der Schäden durch die Unwetter um einen Sondertopf aus dem Finanzministerium angesucht. Die Gesamthöhe der Schäden ist noch nicht abgeschätzt, laut Landeshauptmann-Stellvertreter und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer dürfte allein die Wiederherstellung der zerstörten Sölkpassstraße 4,5 Millionen Euro kosten. Schützenhöfer war in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Außenminister und VP-Chef Sebastian Kurz, Finanzminister Hans Jörg Schelling, Schickhofer sowie den Landesräten Anton Lang, Hans Seitinger und den Spitzen der Einsatzorganisationen darum bemüht, bei aller Dramatik "die Kirche im Dorf zu lassen", wie er betonte. "Es hat in den letzten zehn Jahren noch sehr viel größere Katastrophen zu bewältigen gegeben. Wir werden auch diese bewältigen."
11.30 Uhr. Bischof Wilhelm Krautwaschl drückt auf Facebook sein Mitgefühl mit den Geschädigten durch das Unwetter aus:
10.15 Uhr. Eine von jenen Personen, die heute aus dem Sölktal ausgeflogen wurden, ist Günther Rauch, Landwirtschaftskammer-Obmann in der Südoststeiermark. Er war nach einer Operation zur Erhohlung gemeinsam mit seiner Frau für mehrere Tage in der auf 1500 Meter Höhe gelegenen Dorferhütte am Sölkpass und wurde dort durch die Unwetter eingeschlossen. "Überall ist das Wasser über die Alm geschossen, wir konnten mit den Autos nicht mehr weg. Und an Zu-Fuß-Gehen war bei diesen Bedingungen für mich nicht zu denken", schildert Rauch der Kleinen Zeitung. Statt eines erholsamen Ausklangs des Urlaubs gab es einen Flug mit dem Polizeihubschrauber, der Rauch und seine Frau in Sicherheit brachte. "Unser Auto können wird dort wohl wochenlang nicht abholen, es ist ja fast die ganze Zufahrtsstraße weg", sagt Rauch. Der Kammerobmann im Video-Interview mit Peter Haselmann:
10.10 Uhr. In Oberwölz berät der Krisenstab über das weitere Vorgehen in der Region:
10.00 Uhr. Redakteurin Sarah Ruckhofer berichtet aus Kobenz, wo das Aufräumen weitergeht. 77 Feuerwehrleute aus Graz-Umgebung unterstützen die bereits geschlauchten Kameraden aus der Region. Diese brauchen dringend eine Ruhepause, denn schon am Mittwoch beginnt mit der MotoGP der nächste Großeinsatz. 180 Männer und Frauen der Feuerwehr aus dem Bereich Knittelfeld sind rund um den Red-Bull-Ring eingesetzt. Kobenz ist wie Farrach weiter Katastrophengebiet. In Oberfarrach waren am Sonntag mehr als 100 Haushalte ohne Trinkwasserversorgung, weil das Hochwasser einen Hochbehälter verunreinigt hatte.
9.35 Uhr. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und sein Stellevertreter Michael Schickhofer (SPÖ) werden um 11.00 Uhr in der Grazer Burg mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz, Finanzminister Hansjörg Schelling und Vertretern der Einsatzorganisationen einen Überblick über die Unwetterschäden geben. Wir übertragen im Livestream aus der Burg. Wie viel Geld an Betroffene und für die Wiederherstellung der Infrastruktur fließen werden, lesen Sie hier.
9.05 Uhr. Die Breitenau war bereits im Vorjahr von Unwettern heimgesucht worden. Am Wochenende traf es das Tal im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag erneut. 80 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Hier geht es zum Bericht mit Fotos.
9 Uhr. Schockiert vom Ausmaß der Katastrophe sind auch jene Feuerwehrleute, die aus anderen Teilen des Landes zum Helfen in die Obersteiermark gekommen sind. "Ich habe so etwas noch nie gesehen, hier hat es ganze Straßen einfach weggerissen", schildert Franz Konrad vom Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg. Der Verband ist mit 70 Kräften und 14 Autos in Oberwölz im Einsatz. Während im Ortszentum damit begonnen wurde, die Sandsäcke langsam wieder abzutransportieren, herrscht in den Seitentälern immer noch angespannte Lage. "Dort müssen wir jetzt erst eimmal die Bäche zurück in ihr Bett bringen, bevor wir uns um die Häuser kümmern können", sagt Konrad. Die Bilder zeigen die aktuelle Situation im Oberwölzer Ortsteil Bromach:
8.45 Uhr. Um 8 tagte im Rüsthaus Öblarn der zehnköpfige Führungsstab des Bereichfeuerwehrverbands Liezen. Man rechnet heute durch die Wetterverbesserung mit einem deutlich geringeren Einsatzaufkommen. Bilanz des gestrigen Sonntags: Allein im Katastrophengebiet des Bezirks Liezen waren 452 Kräfte mit 92 Fahrzeugen und 27 Sonderfahrzeugen im Einsatz. Auf dem Gelände der RHI Rottenmann wurden mehr als 2000 Sandsäcke abgefüllt.
8.30 Uhr. Die Meteorologen der Zamg geben vorerst Entwarnung. Die Unwetterfront ist durchgezogen, es hat sich ein Hoch einstestellt. Die stabile Wetterlage dürfte allerdings nicht lange halten. Schon am Donnerstag drohen abermals massive Niederschläge, und wieder dürfte die Obersteiermark betroffen sein. Insgesamt brachte das vergangene Wochenende in Teilen des Mur- und Ennstals bis zu 160 Millimeter Niederschlag - so viel, wie sonst in eineinhalb bis zwei Monaten fällt.
8.20 Uhr. Die Wassermassen aus dem Oberland haben auch in Graz die Mur anschwellen lassen. Die Muruferpromenade wurde bereits gestern gesperrt, heute kamen weitere Sperren dazu: So sind die Radunterführungen bei der Berta-von-Suttner-Brücke (linkes Murufer) und bei der Puntigamer Brücke gesperrt. Infos zu allen Sperren finden Sie hier.
8.10 Uhr. Das Gewitter, das am Sonntagnachmittag mit Sturm und Starkregen auch über den Süden der Steiermark zog, richtete Schäden an Freileitungen im Bezirk Voitsberg an. So gab es im Bereich Edelschrott einen großflächigen Stromausfall. Mit den Notstromaggregaten des Bereichsfeuerwehrkommandos Voitsberg konnten die Haushalte aber noch am Sonntagabend wieder mit Strom versorgt werden. In Voitsberg verklauste der Schloßbach, in einem Mehrfamilienhaus wurde der Keller überschwemmt. Eine Übersicht über die Schäden im Bezirk finden Sie hier.
7.55 Uhr. Wie die Landespolizeidirektion mitteilt, wurde am Sonntag in Spielberg ein 80-jähriger Fahrradfahrer bei einem Sturz schwer verletzt. Der Einheimische wollte die mit Schlamm bedeckte L503 überqueren um auf den Radweg zu gelangen. Dabei rutschte er aus, stürzte und erlitt eine Oberschenkelverletzung. Er wurde mit dem Roten Kreuz ins LKH Judenburg eingeliefert.
7.30 Uhr. Neben der Katastrophenschutzeinheit Hartberg, die seit dem Wochenende in Öblarn im Einsatz sind, ist heute noch zusätzlich eine Einheit aus Graz-Umegbung nach Kobenz, sowie eine Einheit aus Radkersburg in den Großraum Oberwölz unterwegs. Insgesamt waren am Sonntag steiermarkweit 208 Feuerwehren eingesetzt, der Großteil davon in den Unwettergebieten. 246 gemeldete Einsätze waren abzuarbeiten.
6.30 Uhr. Derzeit sind im Mur- und Ennstal mehrere Hubschrauber unterwegs, um den Krisenhelfern einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörungen zu verschaffen. Die Helfer der Feuerwehren haben eine arbeitsreiche, schlaflose Nacht hinter sich. Zumindest der Dauerregen ist seit den Nachtstunden vorbei.
Gestern Nachmittag war auch in Wald am Schoberpass (Bezirk Leoben) eine Mure abgegangen. Die gewaltige Geröll- und Schlammlawine überschüttete den Stocksportplatz und verlegte die Zufahrt zum Freizeitsee. Verletzt wurde niemand.
Auch am Red Bull Ring, wo ja in den nächsten Tagen der MotoGP-Zirkus anreist, gab es Samstagnacht einen Feuerwehreinsatz, Teile des Rings waren überflutet.
Unwetter in Kobenz: Betroffene berichten, Politik verspricht Hilfe
Luftbilder aus dem Ennstal und aus Kobenz zeigen das Ausmaß der Zerstörung: