Echte Handwerkskunst und ein helles Köpfchen sind gefragt: Bootsbaulehrlinge werden  vielfältigst ausgebildet
Echte Handwerkskunst und ein helles Köpfchen sind gefragt: Bootsbaulehrlinge werden vielfältigst ausgebildet © Suchanek

Ja, sein Beruf sei einer der ältesten, die es überhaupt gibt. Die alten Salzschiffe im Salzkammergut etwa seien Zeugen jener alten Handwerkskunst, die auch heute noch ehrenhaft hochgehalten wird. Und ja, vor allem der Holzbootbau sei ein wichtiges, traditionsreiches Handwerk – und ergänze etwa den Bau von Hightech-Segelbooten aus Carbon und Co. perfekt. Sagt einer, der es wissen muss: Felix Suchanek, seines Zeichens Bootsbauermeister im malerischen Altaussee, ist seit Jahrzehnten in der Branche. Und ein Meister seines Faches, der sein Wissen und Können gezählten 32 Lehrlingen weitergegeben hat.

„Ich habe in meiner Zeit in München immer Lehrlinge ausgebildet, jeweils zwei Mädchen und zwei Burschen“, sagt der heutige leidenschaftliche Bootsbauer prompt auf die Frage, was er denn sagen würde, wenn sich jetzt ein Mädchen bei ihm melden würde. Denn – und wir kommen zum Punkt – Felix Suchanek ist auf der Suche nach einem Lehrling. Sein Geschäft hat er 2002 auf handwerklichen Holzbootbau spezialisiert. Er, der einst nach Bayern zog, um sein Handwerk bei einem Treppenbauer zu lernen. „Ich war damals der jüngste Schreinermeister, wie es in Deutschland heißt.“
Und dort, am Ammersee, hat Suchanek die schicksalshafte Bekanntschaft mit einem Bootsbauer gemacht: „Ich habe viel von ihm gelernt und erkannt, dass das Holz beim Bootsbau fast so wichtig ist wie beim Geigenbauen. Seitdem mache ich Boote.“

Zurück in Österreich und nach einem Ausflug in die Industrie wechselte Suchanek schließlich in den „letzten Beruf, wo wirklich Handwerk mit der Hand ausgeführt wird“, wie der Meister begeistert erklärt. Formen, Hobeln, Dinge, die anderswo CNC-Maschinen erledigen. Es ist ein Beruf „fürs Feine“.

Große Chancen

Was künftige Bootsbauer erwartet? „ Die Sicherheit, sich seinen Arbeitsplatz und auch das Gehalt selbst bestimmen zu können“, so Felix Suchanek. Denn: „Als guter Geselle ist man wirklich gefragt und hat große Chancen“, spricht er aus Erfahrung. Und holt allein damit sicher so einige ins Boot ...

Eiche,  Lärche, Fichte Tanne – Felix Suchanek verwendet ausschließlich heimische Hölzer, die mit Öl behandelt werden
Eiche, Lärche, Fichte Tanne – Felix Suchanek verwendet ausschließlich heimische Hölzer, die mit Öl behandelt werden © Suchanek


Übrigens: Zurzeit entsteht in Pichl-Kainisch ein Handwerkszentrum rund um die Berufe in Bootsbau, Holzbau und Restauration zur Erhaltung alter Handwerkskunst und Baukultur. Motto: Nicht nur darüber reden und berichten, sondern auch aktiv Kunden beraten, planen und produzieren. Auch Messen und Ausstellungen sind angedacht. Da braucht es natürlich gute Fachkräfte aus und in der Region.