Die BuK.li 2015 war ein großer Erfolg. Dennoch besteht weiterhin in den Regionen Bedarf, Jugendliche in der Wahl des passenden Jobs zu unterstützen.
Herr Röder, welche unterstützenden Tools bietet hier das AMS?
Helge Röder: In den BerufsInfoZentren des AMS steht österreichweit an rund 70 Standorten ein spezielles Dienstleistungsangebot mit einer Vielzahl an Information und Beratung zur Verfügung. Zu den Angeboten zählen unter anderem Online-Tools wie der Karrierekompass, der Bewerbungscoach oder auch ein Interessenstest. Daneben ist der eJobRoom die größte Jobplattform Österreichs. Bei Veranstaltungen informieren wir über Themen rund um Arbeitswelt sowie Jobtrends.
Warum setzt das AMS so stark auf Online-Tools?
Röder: Das Internet ist heute nicht mehr wegzudenken und spielt auch im Berufsleben und bei der Jobsuche eine zentrale Rolle. Mit dem eAMS-Konto können zeitunabhängig Stellen gesucht oder gemeldet, Bestätigungen und Nachweise angefordert, Förderungen beantragt werden. Arbeitsuchende können sich hier online arbeitslos melden. Mit der AMS JOB APP werden schnell und mobil Stellen und Informationen rund um die Arbeitsuche gefunden. Trotz des technischen Fortschritts zählt bei der Arbeitsuche und im Bewerbungsprozess aber immer noch der persönliche Kontakt. Dieser ist auch für eine erfolgreiche Bewerbung entscheidend.
Seit kurzem tritt die Ausbildungspflicht für Jugendliche unter 18 in Kraft. Wird dies Einfluss auf die Lehrstellensuche haben?
Röder: Ich denke ja: Der Abschluss einer Ausbildung rückt weiter in den Vordergrund und ins Bewusstsein. Durch gezielte Information, Beratung und Vernetzung aller Akteure durch eine eigene Koordinationsstelle wird es sicher weniger Ausbildungsabbrecher geben. Der Ausbau von professioneller Beratung und Coaching schafft zusätzliche Unterstützungsangebote. Erfreulich ist, dass mit dem „Ausbildungspflichtgesetz“ sichergestellt wird, dass in Zukunft alle jungen Menschen in Österreich eine Ausbildung bekommen, die über dem Pflichtschulabschluss liegt.
Wie kann das AMS Lehrstellensuchende hier unterstützen?
Röder: Das AMS bietet Hilfe und Unterstützung bei der Berufsorientierung und im Bewerbungsprozess. Im Rahmen persönlicher Beratungsgespräche, Trainings und auch finanziellen Unterstützungen wird den Jugendlichen unter die Arme gegriffen. Mit dem Angebot der überbetrieblichen Lehrausbildung bietet das AMS auch eine Lehrausbildung mit Ausbildungsabschluss an.
Was bedeutet die Ausbildungspflicht für die Eltern?
Röder: Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle im Berufsorientierungsprozess und bei der Auswahl der Ausbildung. Mit der Ausbildungspflicht werden die Eltern noch mehr in die Verantwortung genommen: Wird dieser Auftrag von ihnen nicht erfüllt, müssen sie mit Verwaltungsstrafen rechnen.
Prescht also die BuK.li bereits in die richtige Richtung vor, in dem sie verstärkt darauf ausgerichtet ist, die Eltern mit ins Boot zu holen?
Röder: Berufsorientierung ist nicht nur Aufgabe der Schulen oder von Institutionen wie dem AMS: Die Eltern kennen ihre Kinder am besten. Unterstützung und Begleitung im Rahmen des Berufsorientierungsprozesses sind dabei ganz wichtig, und mit der BuK.li bietet sich mit drei Standorten und 117 Ausstellern eine tolle Gelegenheit im Bezirk dazu. Der Bezirk Liezen hat einen dynamischen und stabilen Arbeitsmarkt mit sehr vielen erfolgreichen und innovativen Unternehmen, die Perspektiven und Karrieremöglichkeiten für die Jugend bieten. Bei der BuK.li können sich die Eltern ein Bild davon machen und auch in einem persönlichen Gespräch Informationen einholen.