Die richtige Ausbildung für sich zu finden, ist nicht leicht. Vor allem, da man aufgrund des breitgefächerten Angebots oftmals schnell den Überblick verliert. Allzu gerne geht man dann auf Nummer sicher und wählt eine Ausbildung, die landläufig bekannt ist. Dass es noch viele weitere Möglichkeiten gibt, Karriere zu machen und man dabei auch in der Region bleiben kann, zeigt die Berufs- und Karrieremesse Liezen.
Eltern ins Boot holen
Aus diesem Grund haben sich die Kooperationspartner Arbeitsmarktservice Steiermark, Wirtschaftskammer Steiermark, die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft sowie das Regionalmanagement Liezen und die Steiermärkische Sparkassen AG auch in diesem Jahr zusammengefunden, um mit der BuK.li Jugendlichen und deren Eltern eine Plattform zu bieten, an denen sie nicht nur wichtige Informationen zu Job und Ausbildungsmöglichkeiten in der Region erhalten, sondern auch gleich vor Ort die Chance haben, mit ortsansässigen Betrieben direkt in Kontakt zu kommen. Neu in diesem Jahr: Aufgrund des großen Erfolges der Messe findet sie diesmal nicht nur in Gröbming und Liezen, sondern zum ersten Mal auch in Bad Aussee statt. „Insgesamt werden an den drei Standorten 117 Aussteller ihre Ausbildungsangebote präsentieren“, zeigt sich Helge Röder vom AMS Liezen begeistert. „Wichtig ist uns, dass wir alle drei Termine der Messe wieder auf Freitag Nachmittag legen konnten. So geben wir den Eltern die Möglichkeit, die Messe gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen zu besuchen.“ Dass die Messe nun beinahe einen familiären Charakter hat, betont auch Helmut Blaser von der WKO Steiermark: „Im Vergleich zur früheren JOBMania, die vormittags im Rahmen einer Schulveranstaltung besucht wurde, haben wir vermehrt positive Rückmeldungen von den Betrieben erhalten.“ Der Grund: Bei der BuK.li werden verstärkt die Eltern dazu angehalten, sich mit den Kindern auf den Besuch der Messe vorzubereiten und sich vor Ort intensiv mit den Angeboten der Betriebe zu beschäftigen.
Damit dies auch gelingt setzt die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft unter der Leitung von Berufsfindungsbegleiterin Nina Platzer verstärkt auf Information: „Wir bewerben die Messe direkt in den Schulen, verteilen dort einen Leitfaden, mit dem wir zeigen, wie man die Messe bestmöglich für sich nutzt. Wichtig ist uns, dass die Eltern verstärkt mit ins Boot geholt werden: Um den richtigen Beruf, die richtige Ausbildung zu finden, muss man wissen, welche Fähigkeiten und Interessen man hat. Eltern nehmen einen großen Part im Berufsfindungsprozess eines Jugendlichen ein. Sie kennen die Kompetenzen ihrer Kinder, wissen in welchen Fächern sie in der Schule stark sind.“ Und nur wer weiß, welche Interessen und Fertigkeiten er hat, kann sich für die richtige Ausbildung entscheiden. „Wichtig ist auch, das Kind auf der Messe zu begleiten, sich im Vorfeld anhand der Ausstellerlisten anzuschauen, welche Betriebe man gerne näher kennenlernen möchte und dort direkt mit den Ansprechpartnern in Kontakt zu kommen“, erklärt Platzer.
Wirtschaftsstandort stärken
Dass es wichtig ist, Jugendlichen die Ausbildungschancen in der Region näher zu bringen, betont auch Mario Brandmüller vom Regionalmanagement Liezen: „Wir sind in der Region stark von Abwanderung betroffen. Jugendliche gehen nach Graz um zu studieren und bleiben dann meist auch dort. Damit der Wirtschafts- und Arbeitsstandort Liezen gestärkt werden kann, braucht es aber auch Nachwuchs. Wir möchten den Jugendlichen zeigen, dass sie nicht aus der Region weggehen müssen, um attraktive Ausbildungsmöglichkeiten und in weiterer Folge attraktive Jobs zu bekommen.“ Heinz Walcher von der Steiermärkischen Sparkassen AG fügt hinzu: „Wir begleiten viele Unternehmen im Bezirk. Und oftmals dreht sich alles um das Thema Fachkräftemangel. Es ist heute schwierig, Lehrlinge zu finden. Dabei muss man jedoch an eines denken: Laut Statistik Austria kommen 37 Prozent aller Führungskräfte aus einem Lehrberuf. Das ist nur einer von vielen guten Gründen, Jugendliche für eine Lehrausbildung zu begeistern!“ Helge Röder ergänzt an dieser Stelle: „Was wir allen Jugendlichen zusätzlich vermitteln möchten: Ausbildung ist heute keine Einbahnstraße mehr – man denke hierbei alleine an das Modell ‚Lehre mit Matura‘!“