Der Schlusspfiff im Wettbetrugsprozess um neun Basketballer ist am Dienstagnachmittag am Grazer Straflandesgericht gefallen: Für den 40 Jahre alten Hauptdrahtzieher setzte es drei Jahre unbedingte Haft, er soll bei knapp 20 manipulierten Spielen seine Finger im Spiel gehabt haben. Zwei Kroaten und ein Slowene (an sechs bis 12 Spielen beteiligt) bekamen zwischen 24 bis 30 Monate Gefängnis aufgebrummt. Für die restlichen Angeklagten setzte es bedingte Haftstrafen, dazu kommen zwei Freisprüche. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Staatsanwalt Hansjörg Bacher hat in seinem Schlussplädoyer zuvor bekräftigt: „Das Urteil muss eine abschreckende Wirkung haben. Es wird auf den Sportplätzen und in den Sporthallen seine Runde machen.“ Für ihn hat das Beweisverfahren „ganz klar die Anklage bestätigt“.

Entscheidend für den Staatsanwalt: „Geändert hat sich, dass der Hauptdrahtzieher ein überraschendes Geständnis abgelegt hat und er alles, was ihm in der Anklage vorgeworfen wird, zugegeben hat. Und damit hängen auch alle anderen Angeklagten mit drinnen.“ Schließlich, so Bacher, „kann keiner allein manipulieren. Es braucht jedes einzelne Mitglied der kriminellen Vereinigung.“ Zumindest 20 Spiele sollen es von der Saison 2017/2018 bis Mai 2020 gewesen sein. Betroffen waren vorwiegend Matches der österreichischen Superliga, aber auch zwei internationale Spiele des Alpe Adria Cups. Hauptbetroffen war der Verein UBSC Graz.