Noch tut der Herbst so, als wäre er ein Sommer. Im September war es in Österreich laut den bisherigen Aufzeichnungen so warm wie noch nie. Im Oktober hielten die ungewöhnlich hohen Temperaturen weiter an: In Langenlebarn in Niederösterreich wurden am 3. Oktober 30,3 Grad gemessen, in der Steiermark erreichte Bad Radkersburg am 8. Oktober mit 28,1 Grad den höchsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn.
Schneefallgrenze sinkt auf 1000 Meter
Jetzt zieht ein Italien-Tief über das Land und bringt Schauer und Wolken mit. Doch bevor die Kaltfront die Steiermark trifft, wird es noch einmal richtig warm. Am Samstag steigen die Temperaturen auf 26 Grad an, dann verabschiedet sich der ungewöhnlich goldene Herbst endgültig, wie Geosphere-Meteorologe Friedrich Wölfelmaier prognostiziert: "Der Sonntag ist der Stichtag für den Temperatursturz." Das bedeutet einen Temperaturunterschied von 10 bis 20 Grad auf den Bergen – auch Schnee sei nicht auszuschließen: "Es dürfte auf 1000 Meter herunterschneien und mehrere steirische Berggipfel weiß färben", sagt Wölfelmaier. Darunter auch das Schöckl-Plateau und die Koralpe. In der ersten Obersteiermark rechnet der Meteorologe mit Temperaturen von maximal 10 Grad, im Süden werden bis zu 15 Grad erwartet.
Es ist immer wieder mit Niederschlägen zu rechnen, zum Teil mit sehr kräftigen Regenfällen im Südosten. Die Schneefallgrenze beträgt rund 1600 bis 1200 Meter Höhe. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Temperaturen ein weiteres Mal stark ansteigen werden, sagt Wölfelmaier. "Dieser Trend könnte die nächsten Wochen anhalten. Das ist für diese Jahreszeit nichts Ungewöhnliches. Das niedrige Temperaturniveau bleibt in den kommenden Wochen jedenfalls bestehen."