Der 20. Juni 2015 war ein einschneidender Tag für Graz. An diesem Samstag jagte Alen R. mit einem SUV zwei Kilometer durch die Grazer Innenstadt – drei Menschen wurden getötet, 36 verletzt. Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" wurde der "Amokfahrer" bei einem morgendlichen Routine-Kontrollgang am Samstag tot in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Stein aufgefunden.
Der 33-Jährige war in Graz zu lebenslanger Haft nach seiner Tat verurteilt worden, er dürfte in Stein Suizid begangen haben. Auf Anfrage der Kleinen Zeitung bestätigte das Justizministerium einen Suizid in der Justizanstalt Stein, kommuniziert jedoch aus Datenschutzgründen keine weiteren Details. Selbstverständlich werde "jeder Vorfall geprüft". Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde vor Ort die Inanspruchnahme des psychologischen Dienstes angeboten. Bereits in der Vergangenheit hatte R. suizidale Tendenzen.
Abschiedsbrief: "Ich bin unschuldig"
Auch ein Abschiedsbrief soll gefunden worden sein. Darin soll R. unter anderem seine Unschuld beteuert haben. Darin könnte er sich auch zur Tat geäußert haben. Dieser werde von den Behörden geprüft. Bei seinem Prozess präsentierte sich der 33-Jährige in einem strahlend weißen Anzug und inszenierte sich selbst als Opfer. Die Geschworenen sahen das anders, bescheinigten ihm volle Zurechnungsfähigkeit und verurteilten ihn zu lebenslanger Haft.
Alen R. war vor fast genau sechs Jahren – am 29. September 2016 – im Landesgericht Graz wegen mehrfachen Mordes und dutzendfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Er hatte am 20. Juni 2015 in der Grazer Herrengasse mit einem Geländewagen drei Personen getötet, darunter ein vierjähriges Kind. Dutzende Menschen wurden schwer verletzt.