Vor wenigen Tagen erst bestätigte das Außenministerium, dass es sich bei den beiden Leichen, die nach den schweren Unwettern in Griechenland gefunden wurden, um das junge Grazer Ehepaar handelte, das als vermisst gemeldet worden war. Sie hatten in einem Ferienhaus im Küstenort Potistika in der Region Pilion ihre Flitterwochen verbracht.

Die Trauer bei den Angehörigen und Freunden ist groß, die beiden 35-Jährigen waren begeisterte Skater. Fassungslos zeigt sich auch der "Grazer Rollbrett Ästheten Bund" (Gräb), der auf Facebook ein emotionales Posting über die beiden veröffentlichte. So sei Phil Gosch nicht nur ein gefragter Experte im Bereich Virtual Reality gewesen, sondern auch der Verein habe dem Grazer viele Erfolge zu verdanken. 

Verlobungsring als 3D-Modell

Michaela Tritthart sei eine Jugendfreundin gewesen, der er nach Jahren wieder über den Weg gelaufen war – aus Freundschaft wurde Liebe. Auch sie war mit dem Skaten aufgewachsen, Trittharts Geschwister seien Grazer Skater der ersten Stunde. Tritthart war als Freestyle-Skaterin auf der ganzen Welt unterwegs gewesen. "Sie zauberte für 'normale' Skater nur schwer fassbare Manöver auf den Asphalt", so der Verein. 2023 nahm sie sogar an der Euro-Freestyle-Meisterschaft teil. 

Der Heiratsantrag hatte es in sich, wissen die Vereinsmitglieder. "Phil programmierte kurzerhand ein Computerspiel um, sodass bei einer Aufgabe ein 3D-Modell des Verlobungsringes mit der entsprechenden Frage aufpoppte. Das 'Ja' war vorprogrammiert." Mit Trittharts fröhlicher Natur und Goschs nüchterner Art und seinem Schmäh hätten sich die beiden gegenseitig ergänzt.