Wie an jedem anderen Wochentag ist die B 65 Riesstraße auch am späten Montagvormittag stark befahren. Das war in den frühen Morgenstunden anders. Kurz nach 4 Uhr alarmierte ein Nachbar in Ludersdorf-Wilfersdorf die Feuerwehr. Im Haus nebenan war ein Brand ausgebrochen. Mehr als hundert Feuerwehrleute rückten aus. Da sich das Wohnhaus direkt neben der Straße befindet, wurde die B 65 kurzerhand gesperrt.
Ein paar Stunden später fahren auf der Riesstraße wieder Autos. Das Haus ist von der Straße aus kaum zu sehen, es ist dicht umwachsen von Bäumen und Sträuchern. Drei Feuerwehrautos stehen am Vormittag noch in der Einfahrt zu dem Wohngebiet. Kameraden der Feuerwehr Ludersdorf sind noch vor Ort. Hektik herrscht hier keine mehr, Schläuche werden gereinigt, aufgerollt und im Rüstfahrzeug verstaut.
Der Ludersdorfer Kommandant Gerald Seidl steht in der Einfahrt des Hauses, das vor wenigen Stunden noch in Vollbrand stand. Er macht auf den schlammigen und nassen Boden aufmerksam. Man sieht, hier sind zuvor schwere Fahrzeuge vorgefahren. Je näher man dem Haus kommt, desto stärker wird der beißende Geruch. Es riecht nach verbranntem Holz und Asche.
Die Stiege, die zur Haustür führt, wird mit jedem Schritt schwärzer. Fenster und Türen stehen weit offen, in der Garage steht ein nahe zu unversehrter Pkw. "Der blieb unbeschädigt", sagt Seidl. Das kann man vom Rest des Hauses nicht behaupten. "Als wir eingetroffen sind, stand es im Vollbrand. Es war schwierig zum Gebäude zu gelangen, weil es so verwachsen ist", erzählt Seidl. Die Einsatzkräfte hätten sich erst mit der Motorsäge einen Weg bahnen müssen, danach kam die Drehleiter zum Einsatz.
Zum Zeitpunkt des Brandes hat sich eine Person im Haus aufgehalten. Der Bewohner, ein 57-jähriger Mann, konnte beim Eintreffen der Einsatzkräfte nur mehr tot geborgen werden. Eine genaue Identifizierung wird erst im Laufe der Obduktion möglich sein. Ein Fremdverschulden oder ein Unfallgeschehen sind nach derzeitigem Ermittlungsstand auszuschließen, heißt es vonseiten der Polizei.
Eine Stunde dauerte es, bis "Brand aus" gegeben werden konnte. Fünf Feuerwehren (Ludersdorf, Gleisdorf, Haselbach, Labuch, Weiz) und das Atemschutzfahrzeug der Weizer Kollegen waren im Einsatz. Die Brandsicherheitswache würde laut Kommandant Seidl noch über den gesamten Tag hinweg andauern.