Gleich zwei Steirerinnen konnten sich bei den EuroSkills 2023 in Polen Gold sichern: Lara Tynnauer in der Disziplin "Schönheitspflege" und Anna Maria Theurl in "Mode-Technologie". Die beiden Grazerinnen strahlten mit ihrem Edelmetall in Danzig um die Wette und konnten ihren Gewinn erst gar nicht fassen.

Die 22-jährige Beauty- und Kosmetikspezialistin sorgte mit ihrem Sieg für eine große Überraschung. Zum einen ist es eine Premierenmedaille in dieser Kategorie für die Alpenrepublik. Zum anderen löste Theurl nur fünf Wochen vor den EuroSkills ihr Ticket für die Reise nach Polen, ersetzte sie doch Elena Milena-Radu, die ihre EM-Teilnahme aus persönlichen Gründen absagen musste. Die EuroSkills waren für Tynnauer aber nicht Neuland. Sie war bei der Berufs-EM 2021 in Graz bereits als Workshop-Managerin dabei.

Lara Tynnauer legt einen Fokus auf Gesichtsbehandlungen mit Massagen
Lara Tynnauer legt einen Fokus auf Gesichtsbehandlungen mit Massagen © Foto Fischer

Die Goldmedaille möchte sie mit ihrer Mama teilen, die ihr Vorbild – und auch ihre Arbeitgeberin ist. Tynnauer hat die Lehre schon im Schönheitssalon ihrer Mutter, Pure Beauty, in der Nähe des Grazer Hauptplatzes, absolviert.

Der Sieg bei den EuroSkills motiviert Tynnauer dazu, selbst Trainerin zu werden: "Bei uns im Ausbildungszentrum in Graz möchte ich in der Trainerschaft tätig werden." Was Tynnauer an ihrem Beruf fasziniert? "Das glaubt man vielleicht nicht, aber mit Beauty kann man Menschen helfen. Es hat ganz viel mit Selbstwertgefühl zu tun."

Gold für vier Bundesländer

Über die goldene Medaille von der Schneiderin Theurl dürfen sich neben der Steiermark die Bundesländer Tirol, Burgenland und Salzburg freuen. Denn Theurl ist in Osttirol geboren, absolvierte die Modeschule in Graz und lebt nun in Graz und arbeitet bei der Firma Vossen in Jennersdorf (Südburgenland). Weil es sich bei der Disziplin "Mode-Technologie" um einen Team-Bewerb handelt, steht sie gemeinsam mit der Salzburgerin Lisa Lintschinger am Stockerl.

"Ich weiß nicht, wie ich meine Gefühle beschreiben kann, es ist ein Wahnsinn", sagte die 24-Jährige kurz nachdem sie zur Europameisterin gekürt wurde. Denn der Bewerb war anspruchsvoll: Design, Schnitt, Kreativität und Präsentationsfähigkeiten mussten die Teilnehmenden abrufen. Ihre Tätigkeit als Textilgestalterin bei Vossen habe sie gut auf den Bewerb vorbereitet. In erster Linie erstellt sie dort Webkarten für Webmaschinen, heißt, es werden Produkteigenschaften der Gewebekonstruktionen festgelegt.

Anna Maria Theurl erstellt auch kundeneigene Designs für den B2B-Bereich bei Vossen in Jennersdorf
Anna Maria Theurl erstellt auch kundeneigene Designs für den B2B-Bereich bei Vossen in Jennersdorf © SkillsAustria/Florian Wieser

Für die Grazerin geht dieser Alltag am Dienstag schon wieder los, die EuroSkills werden aber das große Thema sein: "Ich hoffe stark, dass gefeiert wird, ich komme mit Gold heim", lacht Theurl. Ihr Traum: "Für immer in diesem Beruf zu bleiben."