Alles begann mit einer Erkältung. Monika N. (Name der Redaktion bekannt, Anmk.) und ihre zwei Töchter aus Welten (Bezirk Jennersdorf) verkühlten sich Ende März dieses Jahres. Nach ungefähr zwei Wochen waren die Kinder wieder genesen, doch bei ihrer 47 Jahre alten Mutter hielt die Krankheit an und wurde immer schlimmer. In der Nacht von 26. auf 27. März kollabierte die Mutter der Kinder und hustete Blut, ihr Mann verständigte die Rettung. In Feldbach wurde ihr eine Lungenentzündung diagnostiziert. Rasch verschlechterte sich der Zustand von Monika N. und sie wurde mit dem Hubschrauber ins LKH Graz geflogen. Dort folgten ein schwerer septischer Schock und ein einhergehendes Multiorganversagen. Vier Wochen lang befand sie sich im künstlichen Tiefschlaf – mehrmals musste sie medizinisch wiederbelebt werden. Die körperlichen Schäden durch die Sepsis waren verheerend. Damit die 47-Jährige überleben konnte, mussten ihr das rechte Bein oberhalb dies Knies, der linke Unterschenkel und alle zehn Finger amputiert werden. Auch ein Teil der Lunge wurde entfernt. Ihr Ehemann erzählt: "Sie hat gekämpft und gekämpft und gekämpft." Nach neun Wochen haben die Organe seiner Frau wieder angefangen zu arbeiten und sie wurde ins Krankenhaus Enzenbach gebracht, wo sie knapp einen Monat lang behandelt wurde. 75 Tage nach dem Schicksalsschlag konnten die beiden Töchter (sechs und acht Jahre alt) ihre Mama das erste Mal im Krankenhaus besuchen. Seit Ende Juni ist Monika N. in der Rehabilitationsklinik Tobelbad untergebracht. Dort lernt sie aktuell mit Prothesen zu gehen und hofft, mit der therapeutischen Unterstützung bald wieder ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können. "Sie kämpft wie eine Löwin", erzählt ihr Mann stolz. "Derzeit schaut's so aus, als wenn alles halbwegs in Ordnung wird."
Behindertengerechter Umbau des Eigenheims
Die Mutter der beiden Töchter "hat so gut gekämpft und dass sie sich wieder zu Hause wohlfühlen kann, sind jetzt wir dran", so der Ehemann. Während des Aufenthalts der 47-Jährigen in der Rehabilitationsklinik Tobelbad darf sie zwischendurch nach Hause. Und dass Monika N. in ihrem Zuhause den Alltag ohne Hindernisse bewältigen kann, muss das Haus umgebaut werden. Das Eigenheim der Familie liegt auf einem kleinen Berg und ist nicht barrierefrei zugänglich. "Wir haben 14 Stiegen vor dem Haus", sagt der Ehemann. Jetzt wird geplant und bald umgebaut. "Mit 150.000 Euro wird sich das nicht ausgehen, glaube ich", befürchtet er. Der geplante Umbau ist für die Familie eine große finanzielle Belastung. Aus diesem Grunde wurden bereits Spendenkonten eingerichtet.
Unterstützung für einen Feuerwehrkameraden
Eines davon von der Freiwilligen Feuerwehr Hirzenriegl. Der Ehemann von Monika N. ist seit langer Zeit bei der Wehr in Hirzenriegl dabei und die Kameraden wollen helfen. Beim Spendenaufruf heißt es: "Unser Kamerad und Freund ist seit vielen Jahrzehnten Mitglied unserer Wehr und war immer zur Stelle, wenn andere seine Hilfe benötigten. Nun sind wir gefordert, ihm in dieser schwierigen Zeit unter die Arme zu greifen." Bisher laufe die Spendenaktion sehr gut an, erzählt Hauptbrandinspektor Franz Leitgeb. "Wir tun unser Bestes und machen alles, was in unserer Macht steht, dass wir unterstützen können." Die Spendenaktion läuft noch bis Ende September, am 1. Oktober ist dann ein Grilltag mit Spendenübergabe geplant.
Auch die Volkshilfe Burgenland rief zur Unterstützung auf und hat ein Spendenkonto eingerichtet. Die eingelangten Spenden sollen zur Finanzierung der Umbauarbeiten beitragen. Der Mann von Monika N. hofft auf Unterstützung und durch den Umbau so wenig Schulden wie möglich machen zu müssen. Er sagt: "Wenn mehrere Menschen zusammenhelfen, geht's natürlich leichter."
Catherina May