Martina Farrelly ist empört: "Ich kann das alles nicht fassen, bin mit den Nerven am Ende." Seit mehr als einem Jahr ist ihr Irish-Pub "The Dublin Road" in der Nähe des Glockenspielplatzes Ziel von ekligen Attacken. Es begann mit Kot am Türblatt und auf der Klinke der Eingangstür. "Da dachten wir noch an den Scherz eines Betrunkenen", sagt Farrellys Ehemann Mark. Doch es ging weiter. Nach einer zweiten Ekel-Attacke installierten die Farrellys schließlich eine Kamera.
Als sie die Überwachungsbilder dann nach einer weiteren Schmieraktion mit Kot ansahen, herrschte bei dem Paar "absolutes Erstaunen und totale Überraschung": Denn beschmiert wurde die Tür von einem Gastronomen, den sie kannten. "Wir haben mit diesem Herren ein einziges Mal gesprochen und das war keine unfreundliche Begegnung."
Die Pub-Besitzer zeigten den Mann an. Laut der Staatsanwaltschaft Graz wurde die Sache vorerst mit Diversion erledigt: Der Gastronom zahlte eine Schadenswiedergutmachung von 1000 Euro, wurde dafür nicht strafrechtlich verfolgt, bekam aber eine Bewährungsfrist von zwei Jahren. Doch die Sache war damit noch nicht erledigt. Die Farrellys sagen, dass der Mann im Juni zweimal auf ihre Tür gespuckt und in diesem Monat einen Joghurtbecher und vor ein paar Tagen eine Glasflasche gegen die Tür des Pubs geworfen habe. Das könne man auch auf Videos der Überwachungskamera sehen.
"Mit mir sind die Nerven durchgegangen"
Mit den Vorwürfen von der Kleinen Zeitung konfrontiert, argumentiert der Gastronom mit dem Lärm und Dreck, der in der Gegend herrschen würde. Er macht auch die Gäste des Pubs dafür verantwortlich. Zu den Kot-Attacken im Vorjahr meint er: "Da sind die Nerven mit mir durchgegangen." Zu den jüngsten Angriffen auf das Pub will der Gastronom nichts sagen. Für ihn gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
Martina und Mark Farrelly werden nun erneut Anzeige gegen den Mann erstatten: "Wir wollen, dass das endlich aufhört."