Über der steirischen Landeshauptstadt grollt am Dienstagmorgen der Himmel – die erwarteten schweren Unwetter sind zumindest in der Nacht von Montag auf Dienstag ausgeblieben. "Die größten Zellen haben sich in Norditalien und Slowenien entladen, dort gab es starke Stürme und teils extremen Hagel", sagt Meteorologe Christian Pehsl von der Geosphere Austria. Tennisballgroße Körner kamen unter anderem rund um die Städte Pordenone und Azzano Decimo herunter, über Cologno Monzese nahe Mailand fegte ein Sturm hinweg.

Ganz blieben die Steiermark und Kärnten allerdings nicht verschont, Ausläufer der massiven Gewitterlinie trafen auch Teile der beiden südlichen Bundesländer und ließen dort Regengüsse niedergehen. "Derweil sind wir allerdings sehr glimpflich davongekommen", so Pehsl. Vor allem der Bereich rund um Bad Radkersburg wurde stark betroffen, Einsätze der Feuerwehren gab es auch in Leibnitz, Feldbach, Deutschlandsberg, Graz-Umgebung, Weiz und Mürzzuschlag.

Wie die Landesleitzentrale "Florian Steiermark" informiert, wurden seit 7 Uhr in der Früh 133 Feuerwehren alarmiert, die mit rund 1000 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern im Einsatz stehen, um die derzeit knapp 200 im Einsatzleitsystem registrierten Schadenslagen abzuarbeiten. Die Aufräumungs-, Pump- und Sicherungsarbeiten sind noch im Gange. Laut Einsatzstab in Bad Radkersburg ist das höherrangige Straßennetz im Augenblick wieder durchgängig befahrbar, die Sperre der L 204 zwischen Goritz und Pölten sowie die Sperre der L 234 zwischen Halbenrain und Klöch bleibe laut Sted bis auf Weiteres aber aufrecht.

Gewitter über der Südsteiermark

Noch kann der Meteorologe allerdings nicht Entwarnung geben, "binnen einer halben Stunde kann sich wieder irgendwo eine Zelle bilden, die dann über Österreich zieht", sagt er. Die Lage müsse aus diesem Grund weiter genau beobachtet werden. "Die wildesten Wetter sollten aber in Slowenien bleiben." 

Stromausfälle in der Steiermark

Doch letztlich wird sich jetzt das Wetter stabilisieren, erklärt der Meteorologe. Die Temperaturen werden allerdings stark sinken, am Donnerstag in der Früh erwartet man etwa im Raum Zeltweg nur 6 bis 7 Grad. Die Schneefallgrenze wird wieder ein Thema, "am Dachstein wird es sicher Schnee geben".

Schuld daran sind Kaltluftvorstöße aus dem Norden. Sie haben ja auch dazu geführt, dass es am Dienstag in der Früh im Süden so wild zugegangen ist. Die kühle Luft hat die feuchte, warme Luft gehoben – das Ergebnis waren die Gewitter.