Ein Streit zwischen zwei Nachbarn soll offenbar der Grund für einen Polizei-Großeinsatz in Graz gewesen sein. In voller Montur sind am Freitagabend gegen 21 Uhr mehrere Polizeibeamte mit rund sechs Streifen in ein Wohnhaus in der Babenbergerstraße im Bezirk Graz-Lend gestürmt. Dort angekommen stellten die Polizisten fest, dass es sich lediglich um einen Scherzanruf gehandelt hat, bestätigt Sprecher Wolfgang Hellinger. Offenbar dürften die Nachbarn gestritten haben, woraufhin einer den anderen angezeigt und die Polizei alarmiert haben soll. Was genau er den Beamten am Telefon mitgeteilt hat, ist unklar.

Bereits im März löste ein mutmaßlicher Scherzanruf einen Großeinsatz beim Grazer Murpark aus (wir berichteten). Rund 60 Polizisten standen im Einsatz. Ursache für den Großalarm: Eine 16-Jährige soll zwei Männer mit Schusswaffen gesehen haben. Alle Kunden und Beschäftigten wurden aufgefordert, das Gebäude sofort zu verlassen. Sogar die Wohnung des angeblichen Täters, ein 41-jähriger Grazer, wurde durchsucht. Dort aber keinerlei Waffen oder andere Hinweise gefunden.

Polizei-Großaufgebot beim Grazer Murpark im März
Polizei-Großaufgebot beim Grazer Murpark im März © KLZ/Hecke

Wegen Verleumdung vor Gericht

Nun soll die junge Frau wegen Verleumdung vor Gericht. Es stellte sich nämlich heraus, dass die 16-Jährige falsche Angaben machte. Sie war 16 und nicht, wie der Polizei mitgeteilt hat, 18 Jahre alt. Wie die Polizei damals bestätigte, ist die 16-Jährige amtsbekannt. Sie soll in einem betreuten Wohnheim für Jugendliche leben und immer wieder wegen Abhängigkeit aufgefallen sein.

Am 17. August wird der Beschuldigten der Prozess gemacht. Wegen Verleumdung, wie Barbara Schwarz, Sprecherin des Straflandesgerichts in Graz gegenüber der Kleinen Zeitung bestätigt.