Wie prognostiziert, steuerte die Steiermark am Freitagnachmittag tatsächlich auf schwere Unwetter zu. Für große Teile von Liezen, Murau, Murtal, Leoben, Bruck-Mürzzuschlag, Voitsberg, Graz-Umgebung und Weiz gab die Unwetterwarnzentrale schon am Vormittag einen konkreten Alarm aus. In Teilen der Bezirke kam es ab Mittag zu Regenschauern und Hagel.
Graz drohten zwischendurch besonders heftige Niederschläge – die Stadt war von zwei Gewitterzellen eingekesselt. Doch es kam anders: Die Windböen in und um die Landeshauptstadt erreichen 70 Kilometer pro Stunde und mehr – und die meisten Gewitterzellen verzogen sich.
Dennoch hatten sich gegen 15 Uhr und kurz vor 16.30 weiter kleine Gewitterzellen gebildet, während im Raum Deutschlandsberg und etwas später auch im Raum Feldbach Hagel niederging. Im Laufe des späteren Nachmittags verlagerten sich die Regenfälle weiter in Richtung Südosten und Süden.
Die Wetterlage
Die große Frage in der Landeshauptstadt war lange: Kann das legendäre USI-Fest mit bis zu 25.000 Gästen am Freitagabend unter freiem Himmel am Universitäts-Sportinstitut stattfinden? Die kurze Antwort: JA!
Doch zuvor ging es in Teilen der Steiermark hoch her: In Übelbach warnte die Feuerwehr weiterhin vor Lebensgefahr am Bachufer, die Pegelstände würden stetig steigen.
In Graz fiel die Schlossbergbahn wegen des Windes aus. Die Antenne Kärnten berichtete außerdem, dass es auch auf der Südautobahn (A 2) auf der Pack ebenfalls hagelte: "Die Autofahrer bleiben zum Teil in den Tunnels stehen. Bitte um besondere Vorsicht." Im Norden von Graz-Umgebung, in Frohnleiten sowie in den Fischbacher Alpen wurde bis 14 Uhr die höchste Niederschlagsmenge gemessen – je 31 Liter binnen einer Stunde, bis 16 Uhr waren es gar 50. Am Schöckl stieg die Regenmenge auf 60 Liter binnen maximal zwei Stunden.
Zwischen Thörl und Aflenz kam es obendrein gut zwei Stunden zu Stromausfällen, wie die Energie Steiermark meldet – hier sind mehrere Stationen ausgefallen. Auch musste die Feuerwehr im Bereich Vorau wegen Überschwemmungen zu mehreren Auspumpeinsätzen ausrücken. Ähnlich im Norden von Graz-Umgebung.
Die Unwetter wurden durch eine Kaltfront hervorgerufen, die das Ende der ersten Hitzewelle in diesem Sommer bedeutet. Laut Geosphere ist daher in der gesamten Steiermark bis zum Abend Regen möglich. Die Meteorologen warnen bis 21 Uhr wegen Windböen auch vor Blitzschlägen, herum wirbelnden Gegenständen und abgebrochenen Ästen von Bäumen.
Nach den prognostizierten Gewittern wird es ab Freitag stabiler: "Dann sind nur noch in der Obersteiermark einzelne Regenschauer möglich", sagt Pehsl. Im Norden erreichen die Temperaturen etwa 20 Grad, in Graz und im Süden bei wechselhaften, aber durchaus auch sonnigen Bedingungen 25 Grad. Der Sonntag wird dann sommerlicher - mit etwa 25 Grad im ganzen Land und viel Sonne. Ähnlich sieht der Montag aus, am Dienstag wird es aus heutiger Sicht wieder regnerischer.