Heiß, heißer, Steiermark. Die Hitzepole lagen am Mittwoch laut Ubimet in Pichl (Liezen) und Bruck/Mur mit zeitweise 34,4 Grad Celsius. Bis etwa 23 Uhr registrierte man 32.500 Blitzentladungen.
3-4 Zentimeter große Hagelkörner
Erste Schauer und Gewitter bildeten sich am Nachmittag über dem nördlichen Bergland. "Am Abend kommen dann von Westen her starke Gewitter. Hagel und Starkregen sind in weiten Teilen des Landes zu erwarten", sagte Meteorologin Veronika Hatvan von Geosphere Austria.
Im Oberen Murtal - von Murau bis Zeltweg - gingen teils kräftige Gewitter mit Starkregen, Sturm und Hagel nieder. "Die Hagelkörner können drei bis vier Zentimeter groß sein", so Hannes Rieder (Geosphere Austria) im Vorfeld. Tatsächlich: Aus Seckau erreichte uns ein Foto mit solchen "Schlossen".
Schlosshotel: Sachschaden
In Aigen im Ennstal kamen Autobesitzer, die am Areal des Hotel Schloss Pichlarn geparkt hatten, mit dem Schrecken davon. "Ein massiver Baum wurde durch die starken Windböen entwurzelt und beschädigte mehrere Autos", teilte die Feuerwehr mit. Der Sachschaden ist groß, aber offenbar wurde niemand verletzt.
Insgesamt meldeten die Wehren im Bezirk Liezen aufgrund von Sturm und Starkregen 35 Einsätze - vor allem im Ennstal und im Paltental. Neben umgestürzten Bäumen auf Verkehrswegen und Fahrzeugen mussten auch überflutete Keller ausgepumpt werden. Zwischen Donnersbach und Donnersbachwald mussten auf der B75 Vermurungen auf einer Länge von 200 Meter beseitigt werden. In Summe waren 19 Feuerwehren mit 280 Mann im Einsatz.
Nicht angemeldete Sonnwendfeuer
Erschwerend kam hinzu, dass die Einsatzkräfte neben der Bewältigung der Unwettereinsätze auch zu sechs vermeintlichen Wald- und Wiesen-Bränden ausrücken mussten, nachdem Notrufer einen Feuerschein meldeten. Diese entpuppten sich jedoch allesamt als nicht angemeldete Sonnwendfeuer.
Im Selzthal wiederum war ein Baum über der Straße zu entfernen, in Singsdorf-Edlach (Rottenmann) wurde ein Dach abgedeckt. "Im gesamten Ortsgebiet Rottenmann kam es zu unterschiedlichen Schadenslagen", informierte Thomas Meier (Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes). Und in Gaishorn/See kämpfte die Feuerwehr mit den Wassermengen.
Weiter südlich, unter anderem in Graz, hat es am Abend geregnet, von Gewittern blieb die Landeshauptstadt bis Mitternacht aber verschont.
Donnerstag ist der Höhepunkt der Hitzewelle
Der Höhepunkt der Hitze wird am Donnerstag erreicht. "Es werden wieder bis zu 35 Grad. Aber recht verbreitet in der gesamten Steiermark." Diesmal bleibt die Wetterlage aber stabil. Nur vereinzelt sind Schauer zu erwarten.
Das ändert sich dann aber wieder am Freitag. Eine Kaltfront bringt zwar Abkühlung, aber es kommen auch kräftige Gewitter. Besonders im Süden und Südosten sind ab dem Nachmittag Unwetter zu erwarten.
Am Samstag werden "gedämpftere" Temperaturen von 25 bis 30 Grad Einzug halten. "Es wird ein sommerliches Wochenende, aber ohne Hitze", sagt Rieder.