Die Ermittlungen im Finanzkrimi der Grazer FPÖ in der Ära des Stadtparteiobmanns Mario Eustacchio sind ein Fall für die Langstrecke. Fragwürdige blaue Finanzflüsse aus den von der Stadt Graz befüllten Töpfen der Klub- und Parteiförderung sind erstmals durch Enthüllungen der Kleinen Zeitung knapp nach der Grazer Wahl im Herbst 2021 öffentlich geworden. Dann kam die Selbstanzeige des langjährigen Grazer FPÖ-Klubdirektors und -Finanzreferenten Matthias Eder, der bis zu 710.000 Euro an Partei- oder Klubgeldern für eigene Zwecke verwendet haben will. Er überwies die Summe zur Schadenswiedergutmachung an die Staatsanwaltschaft – in der Hoffnung, wegen tätiger Reue straffrei davonzukommen. Seither ziehen sich die Ermittlungen zäh dahin. Die Staatsanwaltschaft Graz hat bis April 2022 kaum Fortschritte vorlegen können, ehe sie den Akt an die Kollegen in Klagenfurt abgeben musste. Weil Staatsanwälte in Bekanntschaftsverhältnissen zu Beschuldigten stünden, wollte die Oberstaatsanwaltschaft den Eindruck der Befangenheit verhindern.