Links: Das 160 Gramm schwere Riesen-Ei. Rechts: So groß sind die Eier normalerweise
Links: Das 160 Gramm schwere Riesen-Ei. Rechts: So groß sind die Eier normalerweise © LR Andrea Mick

War das eine Extra-Einlage als Hilfe für den Osterhasen? "Meine Hühner freuen sich jedenfalls schon auf Ostern und haben ein Ei mit einem Gewicht von 160 Gramm gelegt", schrieb uns Kleine-Zeitung-Leserreporterin Andrea Mick aus Graz St. Peter. Nachsatz: Normalerweise sind die Eier ihrer "Grünleger Hennen" 50 Gramm schwer.

Doch damit nicht genug: Richtig kurios wurde es, als Frau Mick das Riesen-Ei aufgeschlagen hat ... Aber sehen Sie selbst:

Wie gibt's denn sowas?

Im Riesen-Ei war also noch ein zweites Ei in normaler Größe enthalten. Wichtigste Frage, wie geht's der Henne nach dieser Schwergeburt? "Gut, sie wirkt irgendwie erleichtert", schildert die Hühner-Besitzerin aus Graz.

Aber wie gibt's denn sowas? "Das ist etwas Natürliches und doch so etwas wie ein Lottosechser", sagt der steirische Geflügel-Experte Anton Koller. Seit vielen Jahren berät Koller die steirischen Legehennen-Betriebe und Geflügelhalter und hat dabei, wie er sagt, "schon Millionen Eier zu Gesicht bekommen. Aber so etwas ist mir selbst erst zweimal untergekommen, allerdings hatte ich das nie auf Video", freut er sich über die Dokumentation der Grazerin.

Die Erklärung für das Phänomen

Koller hat auch eine Erklärung parat, wie es zu dem riesigen Doppel-Ei gekommen ist. Ausgangspunkt dafür ist, dass die Henne während des Eierlegens durch irgendeinen äußeren Einfluss gestört worden sein muss, "sodass das Ei zurückgehalten wurde". Als Gründe dafür kommen laut Koller Stresssituationen infrage, "das kann ein Wetterumschwung sein, aber auch ein tieffliegendes Flugzeug, jedenfalls dürfte die Henne während der Ei-Ablage aufgeschreckt worden sein."

Meistens werde das Ei in solchen Fällen mit ein bis zwei Stunden Verspätung gelegt. Dies ist dann ebenfalls erkennbar – "an den Saturn-artigen Kalkringen auf der Eischale, weil der erneute Kalkschalenaufbau am bestehenden Ei erneut begonnen wird", erklärt Koller.

Im Falle der Grazer Henne sei jedoch etwas anderes passiert: Das Ei wurde an diesem Tag auch nicht mit Verspätung gelegt. "Das fertige Ei des Vortages wurde nach dem täglichen Eisprung gemeinsam mit dem neuen Dotter und den neuen Eiklarschichten aufgebaut und damit ein komplett neues Ei gebildet."