Nicht nur die erste große Jahrgangspräsentation des steirischen Weins nach vier Jahren Pause haben 1500 Gäste am Mittwoch in der Grazer Stadthalle gefeiert. Landesrat Hans Seitinger, Messe-Chef Armin Egger, Weinbaudirektor Werner Luttenberger, Michael Gradischnig (Steiermärkische) und die Weinhoheiten Sophie, Marlene und Katrin ließen dabei auch zwei frisch gekürte Siegerweine hochleben.
"Einfach ein geiler Wein"
Beim weltweit wichtigsten Sauvignon-blanc-Bewerb (Concour Mondial du Sauvignon) in Südafrika holte sich Florian Lieleg (Weingut Adam-Lieleg) den Gesamtsieg unter 1210 Teilnehmern und darf sich mit dem Ortswein "2021 Sauvignon Blanc Sieme Eichberg" nun Weltmeister nennen. Kommentar des Siegers: "Einfach ein geiler Wein. Steiermark pur."
Auch der Österreich-Sieg geht in die Steiermark, Julia und Stefan Krispel gewannen mit dem "2020 Sauvignon Blanc Neusetzberg" die "Austria Revelation Trophy" – den sich u. a. Alt-LH Hermann Schützenhöfer gern einschenken ließ.
"Werden wichtigste Sauvignon-Region der Welt"
Auch Wein-Steiermark-Obmann Stefan Potzinger jubelt: "Die Steiermark wird in den nächsten drei bis zehn Jahren die wichtigste Sauvignon-Region der Welt sein." Der 2022er-Jahrgang, den mehr als 100 Weingüter gestern kredenzten, sei "der sechste Topjahrgang in Serie und vom Trinkvergnügen her ein unkomplizierter Jahrgang".
Was die Winzer zum Jahrgang sagen
Und wie ist der Jahrgang ausgefallen? "Hervorragend", ist Fabian Bayr vom Weingut Trapl aus der Weststeiermark überzeugt. Auch der etwas trockene Sommer sorgte nicht für zu große Probleme, "weil doch immer früh genug noch Regen gefallen ist". Da stimmt auch Winzer Johannes Wruss zu: "Der Jahrgang ist ähnlich wie 2021, mengenmäßig ist es zwar etwas weniger, aber qualitativ sind das internationale Weine." Seine Frau Katharina Wruss fügt hinzu: "Die Sorten sind sehr ausdrucksstark geworden." Mit zu wenig Niederschlag gab es auch beim Weingut Wruss kein Problem: "Auf unseren kalkhaltigen Sandböden gehen die Wurzeln bis zu 20 Meter tief, der Wein holt sich das Wasser selbst."
"Noch viele Jahre eine Freude mit diesem Jahrgang"
Geschmacklich gehen die 2022er-Weine eher ins "fruchtige, klassisch steirische", meint Roland Riegelnegg vom Weingut Riegelnegg-Olwitschhof. Für ihn ist es ein "Jahrgang wie früher". Carla Jos von der Domaines Kilger aus Gamlitz beschreibt die jungen Tropfen als "vollmundig, salzig und mineralisch". Besonders empfiehlt sie heuer den Sauvignon blanc, Roland Riegelnegg ergänzt: "Gelber Muskateller und Welschriesling haben auch sehr von der Witterung profitiert." Sein Resümee: "Mit diesem Jahrgang werden wir noch viele Jahre lang eine Freude haben!"