"Wir wussten, dass so etwas wie Krieg anfangen könnte, aber niemand konnte es glauben", berichtet die 53-jährige Alla Petrykova. Sie stammt aus einem kleinen ukrainischen Dorf nahe der Stadt Dnipro, wo sie mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern Hanna und Anasthasia bis vor einem Jahr gelebt hat. "Seit Ausbruch des Krieges haben wir nur noch angezogen geschlafen, weil wir jederzeit abfahrtbereit sein mussten", erzählt Petrykovas 15-jährige Tochter Anasthasia. Für sie war die erste Kriegswoche von "sehr viel Angst" geprägt, Kerzen waren die einzige Lichtquelle im Haus. Dann bekam Alla Petrykova einen Anruf von der Behörde. Sie solle jetzt flüchten, wurde ihr gesagt. Drei Tage später, am 14. März 2022, kam sie mit ihren beiden Töchtern im SOS-Kinderdorf in Graz-Straßgang an.
Philipp Axmann