Auch in der steirischen Landespolitik war am Sonntag naturgemäß das Wahlergebnis jenseits der Pack von allerhöchstem Interesse.

"Peter Kaiser hat heute deutlich den ersten Platz für die SPÖ eingefahren und damit einen klaren Auftrag für die nächste Legislaturperiode bekommen", zeigt sich der steirische Landeshauptmann-Vize Anton Lang (SPÖ) über das Kärntner Wahlergebnis – trotz der großen Verluste – erfreut.

Klar sei aber auch: "Die Verluste für die Sozialdemokratie schmerzen sehr. Das Ergebnis wird natürlich genau zu analysieren sein", so Lang. Zu möglichen Konsequenzen auf Bundesebene wollte sich Lang bis dato nicht äußern. Dass die andauernden Führungs-Debatten rund um SPÖ-Bundeschefin Pamela Rendi-Wagner sich negativ aufs Kärntner Wahlergebnis ausgewirkt hätten, sah Lang im ORF-Interview als "nicht gegeben" an, räumt jedoch ein: "Rückenwind aus Wien hat es auch nicht gegeben".

Der steirische Landeshauptmann und ÖVP-Chef Christopher Drexler zeigte sich naturgemäß erfreut über die vor ab nicht erwarteten Zugewinne der ÖVP in Kärnten: "Ich möchte Martin Gruber und der Kärntner ÖVP sehr herzlich zu diesem erfreulichen Ergebnis gratulieren. Man hat es in keiner Umfrage gesehen und es angesichts der Rahmenbedingungen nicht erwartet, aber die ÖVP legt zu." 

Hinter dem Plus der Kärntner ÖVP vermutet Drexler als Hauptgrund, dass "Martin Gruber und die Kärntner ÖVP eine sehr solide und unaufgeregte Regierungsarbeit getätigt haben und solide Arbeit scheint auch belohnt zu werden."

Wie es mit der Koalition weitergehe, könne er nicht sagen, aber es sehe nach einer weiteren Regierungszusammenarbeit wie bisher aus. Nur "eines lässt sich am heutigen Tag sicher sagen, auf Umfragen sollte man sich nicht zu sehr verlassen. Es hat keine einzige Umfrage gegeben, die in der Nähe dieses Wahlergebnisses gewesen ist."

FPÖ erfreut, Grüne hoffnungsvoll

Die steirische FPÖ war naturgemäß über die Zugewinne der Kärntner Kollegen erfreut. Landesparteiobmann Mario Kunasek sprach von "konsequenter Sacharbeit in den Bereichen Gesundheit, Kontrolle und Familienpolitik" sowie von "erstklassiger bundespolitischer Performance der FPÖ", die dieses Ergebnis ermöglichten. "Die Kärntner Bevölkerung hat mit ihrem Votum klargelegt, dass sie sich eine starke FPÖ wünscht", so Kunasek, der auch festhielt, dass man in der Steiermark den Kurs unbeirrt und gestärkt von den umliegenden Landesergebnissen fortsetze.

Die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl, die sich am Sonntag bei den Kärntner Parteifreunden aufhielt, hoffte am frühen Abend noch auf den Einzug der Grünen in den Landtag. "Wir warten noch ab", sagte sie zur APA. "Aber, dass wir dazugewonnen haben und das in Zeiten wie diesen, bei zehn antretenden Parteien, das ist beachtlich. Olga Voglauer und ihr Team haben jedenfalls einen grandiosen Wahlkampf hingelegt."