Ein deutscher Reisebus mit Mitgliedern einer Polterrunde aus dem Landkreis Rottal-Inn in Niederbayern ist Samstagnacht bei Schladming über eine Böschung gestürzt. Bei dem Unfall wurde laut Polizei ein 31-jähriger deutscher Urlauber tödlich verletzt – er ist der Bräutigam unter den Urlaubern gewesen. Acht Personen erlitten schwere Verletzungen – der Buslenker befindet sich in kritischem Zustand. Als Unfallursache steht laut ersten Erkenntnissen Bremsversagen im Raum.
Die Männergruppe war Samstagabend zum Rodeln auf der Hochwurzen. Auf der Rückfahrt in Richtung Schladming passierte es dann. In der sogenannten "Schlösselkehre" auf der Rohrmooser Landesstraße L 722 kurz vor Schladming kam das Fahrzeug gegen 23.15 Uhr von der Straße ab. Der Bus überschlug sich mehrmals und krachte schließlich auf das Flachdach einer Schmiede unterhalb der Kurve.
Einsatzleiter Gerald Petter von der FF Schladming über den Unfallhergang:
Drei Menschen eingeklemmt
Unmittelbar hinter dem Unfallfahrzeug fuhr ein Bus mit Mitgliedern einer Feuerwehr aus Salzburg. Sie sicherten die Unfallstelle sofort ab und leisteten Erste Hilfe. Von den 32 Insassen mussten drei eingeklemmte Personen mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Schladming, Schwarzach und Salzburg gebracht.
Über 160 Kräfte der Feuerwehr, Rettung und Polizei waren vor Ort. Der Bus wurde in der Früh mittels Autokran geborgen und auf Weisung der Staatsanwaltschaft Leoben sichergestellt. Er wird nun von Sachverständigen untersucht. Es liege der Verdacht nahe, dass die Bremsen des Busses versagt haben könnten, heißt es vonseiten der Polizei.
Norbert Pichler vom Roten Kreuz:
Gefährliche Stelle: Lkw flog 2017 aus der Kurve
Bereits 2017 war es in der Kurve zu einem ähnlichen Unfall gekommen. Damals war es ein Lkw, der nicht mehr bremsen konnte und ebenfalls auf das Dach der Schmiede krachte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde ein 700 Kilo schwerer Anhänger in den Talbach katapultiert. Der Lkw-Lenker wurde bei dem Unfall schwer verletzt.