Wer Samstagabend den 32. Tuntenball besucht, darf auf einen großen Auftritt hoffen. Mit rotem Teppich werden die 2500 Gäste als Stars begrüßt – am seit dem Life-Ball-Aus wohl wichtigsten Queer-Event der Republik. Das Blitzlichtgewitter beim Eingang liegt vielleicht auch an den schillernden und glitzernden Kostümen und der manchmal nackten Haut.
Unter dem Motto Planet Exotica soll aber vor allem eines im Vordergrund stehen: Liebe, Offenheit und Akzeptanz. „Wir möchten am diesjährigen Tuntenball auf einen Flug zu einem anderen Planeten einladen, auf dem alle Menschen gleich sind und wir die Krisen der Erde hinter uns lassen können.“, erzählt Organisator Joe Niedermayer.
Das war das Drag Race zum Tuntenball 2023:
Vielfalt und Diversität spiegeln sich daher auch in der diesjährigen Gewinnerin des Tuntenball Awards – dem Preis für besonderes Engagement in der Szene – wider. Der Award geht in diesem Jahr an die Wiener Drag Queen Metamorkid, die sich erst kürzlich als nicht-binär geoutet hat. „Ich bin in diesem Jahr repräsentativ für einen ganzen Teil unserer Community da und möchte anderen Menschen Mut machen, zu sich selbst zu stehen“, erzählt Metamorkid.
Trotz der gesetzlichen Gleichstellung sieht Metamorkid noch viel Platz für Verbesserungen: „Die Blicke, die man bekommt, die abfälligen Bemerkungen, da ist noch sehr viel da, wo wir noch nicht verstanden und stigmatisiert werden und der Tuntenball ist einfach ein großes Event, das ganz laut schreit ,Hallo, wir sind da und wir gehören genauso zur Gesellschaft wie jeder andere Teil auch‘.“
Apropos Tuntenball – da wartet heuer eine Premiere: Das Kasperltheater wird mit einer Erwachsenenversion die Gäste unterhalten. Für die ausverkaufte Großveranstaltung, die nach zwei Jahren Coronapause ab 19.30 Uhr zurück im Grazer Congress ist, gilt: „Wir wollen nicht als schrilles, buntes Event abgetan werden, sondern wir möchten, dass gesehen wird, dass der Tuntenball etwas zu sagen hat“, meint Niedermayer.
Das war der letzte Tuntenball:
Das Tuntenball Show-Dinner in der Loge: