Konversionstherapien, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung einer Person gezielt zu verändern, sollen künftig per Gesetz verboten werden. Ebenso der fremde Einfluss auf die selbstempfundene geschlechtliche Identität einer Person. Brauchen wir tatsächlich so ein Gesetz? Gibt es das nicht ohnehin schon? Und gibt es solche Therapien bei uns?
Es gibt sie. Nicht ausgeschildert als Konversionstherapie, sondern eher verdeckt unter Begriffen wie "Hagiotherapie". Oder als ein Angebot der Seelsorge, angesiedelt in erzkonservativen Religionsgemeinschaften. In diesen Kreisen wird Homosexualität als Krankheit bezeichnet, als etwas, das aus ihrer Sicht geheilt werden muss.
Geschützt werden müssen vor allem homosexuelle Jugendliche, die von ihrer Familie oder einer Religionsgemeinschaft unter Druck gesetzt werden. Nur wenn es ein generelles Verbot dieser Therapien gibt, haben Junge eine Handhabe, sich zu wehren. Höchste Zeit also, das Gesetz rasch auf den Boden zu bringen.
Daniela Breščaković