Am schnellsten reagierten die großen Sieger des Wahlabends. Wenige Minuten nach der ersten Hochrechnung gratulierte der steirische FPÖ-Obmann Mario Kunasek seinen niederösterreichischen Kollegen bereits per Aussendung zum "historischen Erfolg". Dieser sei aus steirischer Sicht der Arbeit des Teams rund um Udo Landbauer aber auch der konsequenten Themensetzung der Bundes-FPÖ zu verdanken, meint Kunasek. Seine Schlussfolgerung: "In der Steiermark werden wir uns von unserem Weg ebenfalls nicht abbringen lassen." Die ÖVP sieht der ehemalige Verteidigungsminister der türkis-blauen Regierung jedenfalls "massiv abgestraft".
Grüne: Große Freude
Sandra Krautwaschl, Klubobfrau der Grünen, zeigte auf APA-Anfrage "große Freude und Gratulation extrem an Helga Krismer". Mit dem nun erreichten Klubstatus könne sie deutlich parlamentarische Initiativen setzen und gezielt vorantreiben. "Bitter" sind jedoch aus ihrer Sicht die Zugewinne der FPÖ.
Neos: Auf Kurs
Schaumgebremst fällt auch die Euphorie bei Neos-Spitzenmann Niko Swatek aus. Die Pinken in Niederösterreich freuen sich ja laut Hochrechnung über einen Stimmenzuwachs von 1,2 Prozentpunkten, bleiben aber hinter Grün zurück und erreichen auch keinen Klubstatus im Landtag. Der Zugewinn sei das Resultat einer aktiven Oppositionsarbeit und ein Zeichen dafür, dass die Themen Jugend, Klima und Transparenz ein Anliegen der Bevölkerung sind, so Swatek. Das Ergebnis sieht Swatek aber auch als "Ohrfeige für eine ÖVP, die ein Land als ihr Eigentum betrachtet".
ÖVP und SPÖ: Schmerz und Enttäuschung
Landeshauptmann und ÖVP-Chef Christopher Drexler sprach gegenüber der APA von einem "zutiefst schmerzhaften Tag für die ÖVP". Die Verluste seien aber nicht völlig unerwartet gekommen. Die Menschen hätten verständlicherweise gewisse Sorgen und Befürchtungen angesichts der vielen Krisen, da gelte es gut zuzuhören und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Bundespolitische Auswirkungen erwartet Drexler aufgrund des Wahlergebnisses nicht.
Auf der Verliererseite meldete sich auch SPÖ-Landeschef und LH-Vize Anton Lang zu Wort: "Das heutige Wahlergebnis in Niederösterreich ist ein für die Sozialdemokratie enttäuschendes. Es ist schade, dass es offensichtlich nicht gelungen ist, von den hohen Verlusten der ÖVP zu profitieren. Dies kann und darf bei keiner Wahl der Anspruch der Sozialdemokratie sein", so Lang. Nun seien eine klare Analyse und eine Diskussion des Ergebnisses notwendig.