Viele Zeugen, wenig Wahrnehmungen und noch weniger Erinnerungen, so könnte man die Aussagen im Prozess rund um den versuchten Mord zusammenfassen. Wie berichtet, muss sich seit Donnerstag ein weststeirischer Wirt, der im Gastgarten eines Lokals auf zwei Männer losging, erneut vor einem Geschworenengericht am Grazer Straflandesgericht verantworten. Selbst die Aussagen der drei unmittelbar am Tatort involvierten Personen gehen auseinander. Das "Opfer", das bei dem angeklagten Mordversuch unverletzt blieb, hat enorme Erinnerungslücken und kann sich selbst nicht vorstellen, wieso der Angeklagte ihn habe töten wollen. Anders als der Angeklagte kann er sich an keine Rangelei mit ihm, sondern nur an ein Wortgefecht erinnern. Danach habe man aber wieder gemeinsam etwas getrunken. Zum Vorfall mit dem Messer im Gastgarten des Lokals, bei dem sein Freund, der den Messerstich von ihm abwehren wollte und verletzt wurde – fehlt ihm aufgrund seiner Alkoholisierung jede Erinnerung.