Mit einem Gottesdienst am Neujahrstag in der Basilika von Mariazell hat Kardinal Christoph Schönborn an die Mariazell-Liebe des am Silvestertag verstorbenen Papstes Benedikt XVI. erinnert. Der frühere Papst sei Mariazell und speziell der Mariazeller Gnadenmutter seit vielen Jahren eng verbunden gewesen, erinnerte Schönborn laut Kathpress.
2004 war Joseph Ratzinger - damals noch Präfekt der Glaubenskongregation - im Rahmen einer Wallfahrt europäischer Notare nach Mariazell gekommen. Bereits dort habe der Anblick der Gottesmutter "etwas im Innersten des Papstes berührt", berichteten Augenzeugen damals. Gekrönt wurde diese Zuneigung schließlich 2007 mit seinem Besuch Benedikts in dem steirischen Wallfahrtsort und einem Gottesdienst mit zehntausenden Gläubigen.
Papst Benedikt XVI im Jahr 2007 in Mariazell: Ein Rückblick in Bildern
Berührt habe Benedikt an der Gnadenstatue vor allem die zentrale Glaubensbotschaft, die im Fingerzeig auf das Jesuskind liege. Entsprechend habe auch der Papstbesuch 2007 in Österreich unter dem Motto "Auf Christus schauen" gestanden, erinnerte der Kardinal. Die innige Liebe zwischen Mutter und Kind, die in der Statue zum Ausdruck komme, könne wie ein geistlich-spirituelles Vermächtnis Benedikts angesehen werden.
Ehrenbürger vor Mariazell
Im Nachgang des Besuchs 2007 wurde Benedikt XVI. zum Ehrenbürger Mariazells ernannt. Eine Replik der Mariazeller Gnadenstatue stand zuletzt auch in den vergangenen Jahren im Empfangszimmer Benedikts XVI. an seinem Alterswohnsitz in den Vatikanischen Gärten und war auf offiziellen Besucherfotos immer wieder zu sehen.
Neben dem Gottesdienst in Mariazell wird Kardinal Schönborn außerdem am 9. Jänner (Beginn: 18 Uhr) gemeinsam mit Erzbischof Franz Lackner und den österreichischen Bischöfen die Seelenmesse im Wiener Stephansdom für Benedikt XVI. feiern. Eingeladen sind alle Gläubigen sowie auch die Vertreter der Ökumene und des öffentlichen Lebens. Aktuell zeigt die Westfassade des Stephansdoms die Trauerbeflaggung in Form einer 18 Meter langen Fahne in den Farben Gelb-Weiß und eines sechs Meter langen Trauerflors. Im Dom ist auch ein Kondolenzbuch aufgelegt, in das sich die Gläubigen eintragen können.