Wie vorhergesagt, hat die winterliche Kälte die Steiermark vollends erreicht. An den steirischen Wetterstationen wurde laut ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) die kälteste Nacht des Jahres gemessen.

Am Dienstagmorgen lagen die Kältepole klar in der Obersteiermark: Mariazell (minus 17,6 Grad) und Bad Mitterndorf (minus 16,1 Grad) führen die Liste an. Auch in Gröbming hatte es minus 15,9 Grad, in Rottenmann minus 15,4 Grad und in Irdning minus 15,2 Grad.

In Bad Radkersburg hatte es minus 9 Grad (im Vergleich zum kältesten Jännertag mit minus 6,9 Grad), in Graz wurden minus 8,1 Grad gemessen (Jänner minus 7,4 Grad), in Zeltweg hatte es minus 14,1 Grad (kältester Tag davor war minus 13,6 Grad).

Am kältesten in Mariazell

"In Mariazell hatten wir die tiefste gemessene Temperatur mit fast minus 18 Grad. Im Jänner lag der Tiefstwert dort bei minus 14,6 Grad", sagt Meteorologe Hannes Rieder von der Zamg. Ansonsten wurden die Kältepole gemessen, wo auch Schnee lag, also in den obersteirischen Tälern. Im schneelosen Mürzzuschlag waren es laut Rieder "nur" minus 12 Grad und im schneelosen Leoben minus 11 Grad. In Graz minus 10,3 Grad am Flughafen gemessen.

"Es ist außergewöhnlich. Auch, weil wir so extrem kalte Tage nicht mehr so gewohnt sind. Aber es gab schon extremere Fälle wie am 3. Dezember 1973 mit minus 27 Grad in Bad Mitterndorf", weiß Rieder.

Dienstag und Mittwoch sind Eistage

Kommende Nacht könnte es wieder kalt werden, aber schon vor Mitternacht. Danach ziehen Wolken auf, die "wie eine Bettdecke wirken", weswegen das Temperaturniveau ansteigt. Im oberen Murtal werden bis Mitternacht etwa minus 14 Grad erwartet, im Grazer Raum bleiben die Temperaturen einstellig bei minus 4 bis minus 8 Grad.

"Heute und morgen erwarten wir Eistage, das heißt, dass die Temperatur im negativen Bereich bleibt", sagt Rieder. Auch im südlichen Graz wird die Höchsttemperatur 0 Grad betragen, vielerorts bleibt es morgen unter dem Gefrierpunkt.

Sonniges letztes Adventwochenende

Am Donnerstag wird es etwas milder und sonniger, auch auf den Bergen kann es wieder leichte Plusgrade haben. Der Freitag wird trüb, Regen ist im Süden möglich, gegen Abend könnte es in der ganzen Steiermark schneien – vielleicht sogar in Graz. Am Wochenende wird es "kalt und sonnig".

Montag kündigte Kälte schon an

Am Montagabend hatte es in der Ramsau schon minus 11 Grad, am Schöckl ebenso. In Kapfenberg wurden um 19 Uhr mehr als minus sechs Grad gemessen, in Deutschlandsberg rund minus 3,5 Grad.

Schon die Nacht auf Montag hatte es in sich. Zu den Kältepolen der Steiermark gehörten zum Beispiel Neumarkt, Präbichl und Seckau mit minus 12 Grad. Auf den Bergen, also etwa am Dachstein, wurden bis zu minus 18 Grad gemessen.

Starthilfe

Die Kälte bescherte dem ÖAMTC am Montag auch einiges an Arbeit. "Wir sprechen von einem klassischen Eisstoß", sagt Gerald Stoppel, Leiter der Nothilfe in der Steiermark und in Kärnten. Der gefallene Regen und jetzt die Kälte sorgen dafür, dass die Batterien einiger Autos erschöpft sind und die Fahrzeuge nicht anspringen. "Wir haben ein stark erhöhtes Aufkommen an Einsätzen, bei denen wir zum Beispiel Starthilfe geben", sagt Stoppel. Konkret verzeichnete man am Montag rund 35 Prozent mehr an Einsätzen als an einem "normalen Wintertag", schätzt der Experte. Steiermark und Kärnten zusammengezählt wird man auf 1200 Einsätze an diesem Tag kommen.