Tief verschneite Skilifte, weiße Wiesen im Ennstal, zehn Zentimeter Schnee am Schöckl und in Mariazell, 26 Zentimeter auf der Stolzalpe - und grün-braune Landschaften im Süden. So in etwa lässt sich das Ergebnis des ersten großen Italientiefs dieser Wintersaison zusammenfassen, das am Dienstag zum Teil große Niederschlagsmengen (bis zu 50 Liter pro Quadratmeter entlang der südsteirischen Weinstraße), aber zum Teil auch weniger Regen als erwartet (nur rund fünf Liter pro Quadratmeter aufgrund aufkommenden Föhns im Joglland).
Wie erwartet deutlich geschwankt hat die Schneefallgrenze, die Tallagen südlich der Mur-Mürz-Furche wurden (mit Ausnahme von Schneeregen dazwischen) aber nicht weiß.
Zwischendurch glatte Straßen
Vor allem entlang der höher gelegenen Autobahnabschnitte hatten die Winterdienste alle Hände voll zu tun, weil der Schnee am Dienstag binnen kürzester Zeit daherkam. Asfinag-Sprecher Walter Mocnik am Dienstag: "Es ist, wie erwartet. Unser Team rund um Markus Bratschko steht im Volleinsatz und fährt mit sechs großen Lkws mit Schneepflug." Auch auf der S36 Murtal Schnellstraße zwischen Zeltweg und Judenburg waren die Fahrbahnen mit Schnee bedeckt.
In Weißenbach bei Haus kam es zu einem Unfall mit einem Lieferwagen (mehr dazu hier), in Fehring kam es im starken Regen zu einer Kollision zweier Pkw mit insgesamt sechs verletzten Personen (mehr dazu hier). Laut Feuerwehr-Einsatzzentrale gab es aber schneebedingt "keine besonderen Vorkommnisse".
Fahrverbot oder Kettenpflicht:
Zwischendurch galten Fahrverbote und Kettenpflichten auf vielen höher gelegenen Landesstraßen, dies wurde mittlerweile aber größtenteils wieder aufgehoben.
Am Mittwoch, Stand 9 Uhr blieben noch:
- das Lkw-Fahrverbot (über 7,5 Tonnen) über das Gaberl (B77)
- Kettenpflicht für Lkw über den Schanzsattel, über das Niederalpl und den Kreuzberg, über Straßegg und die Teichalm.
Infos zu der Situation auf den Straßen gibt es auch hier.
Auch am Schöckl, dem Grazer Hausberg, war Frau Holle zu Besuch.
In der Obersteiermark bleibt es winterlich
In den kommenden Tagen erreichen immer wieder neue Wetterfronten aus Westen unsere Breiten. "Winterlich bleibt es aber vorerst nur in der Obersteiermark über 800 Meter Seehöhe", sagt Zamg-Meteorologe Hannes Rieder.
Vor allem in den Nächten auf Donnerstag und Freitag wird es aber wohl breitflächig Minusgrade geben. Ansonsten zieht sich die Nullgradgrenze weit in die Berge zurück. Was heißt das für die laufende Beschneiung in den Skigebieten? "Diese ist in den nächsten Tagen, mit Ausnahme Freitag, wohl nur in Höhen über 1500 Meter möglich", so Rieder.
Der sonnigste und beständigste Tag der Woche wird der Freitag sein, ehe am Samstag die nächste Störungsfront eintrifft. Aber auch diese wird eher nur in der Obersteiermark Niederschlag und etwas Schneefall bringen.
Ulrich Dunst