Mit Ausnahme einzelner (Früh-)Nebelfelder waren die vergangenen sechs Wochen von nur einer Wetterlage geprägt. Hochdruck. Die Folge: Wir haben den wärmsten Oktober der Messgeschichte erlebt, der überdies viel zu trocken ausfiel. Zumindest für ein paar Tage passt sich das Wetter ab Freitag nun aber so halbwegs der Jahreszeit an.
"Nach tagelangem Hochdruckeinfluss bildet sich ein Tief über Italien, das am Freitag zu teils kräftigem Regen im Süden Österreichs führt", erklärt Ubimet-Meteorologe Steffen Dietz. "So eine Entwicklung" gab es demnach "schon länger nicht mehr, sie ist sehr wichtig für die Versorgung der Alpensüdseite mit Regen."
Wo es am meisten regnen wird
Wobei: Die größten Regenmengen mit teils deutlich über 50 Liter pro Quadratmeter werden in Oberkärnten erwartet. "In Unterkärnten und der südlichen Steiermark fallen die Regenmengen bereits deutlich geringer aus. Rund 20 Liter könnten im Ausseerland und den Fischbacher Alpen zusammenkommen."
Zumindest im Südosten der Steiermark wird der verregnete Freitag das eklatante Niederschlagsdefizit seit Mitte September nicht wettmachen können.
Donnerstag noch mild, dann Schnee auf den Bergen
Bevor die Regenfront am Freitag von Südwesten über das Land zieht, wird es bei föhnigen Effekten am Donnerstag noch einmal bis zu 20 Grad warm.
"Dafür könnte bei starkem Niederschlag am Freitag die Schneefallgrenze in der westlichen Obersteiermark auf bis zu 1100 Meter herab sinken." Zu Beginn liegt sie jedoch noch höher, erst im Laufe des Tages kühlt es von Westen her ab.
Bis Samstagfrüh dürften zumindest in der Obersteiermark die Berggipfel weiß angezuckert sein.
Wie geht es weiter?
Am Samstag selbst beschränkt sich der Niederschlag auf die Nordstaulagen in der Obersteiermark, während es laut Dietz im Süden schon wechselhaft bis föhnig aufgelockert sein kann. Die Temperaturen fallen mit 5 (Norden) bis 14 (Süden) Grad aber um rund zehn Grad kühler als zuletzt aus.
"Damit sind wir zumindest am Freitag und Samstag im Bereich jener Temperaturen, die für diese Jahreszeit üblich sind", so Dietz.
Doch schon ab Sonntag, und vor allem dann in der nächsten Woche, setzt die Wetterlage laut Ubimet zu einer Wiederholung an. "Es sieht erneut nach einem Hochdruckgebiet aus, während das Tief draußen am Atlantik bleibt. Damit würden wieder wärmere Luftmassen in unsere Breiten gelangen", so Dietz. Der goldene Herbst hat also auch im November noch nicht genug.
Ulrich Dunst