Am 4. Juli 2021 ist ein 233 Gramm schweres Fragment eines Meteoriten in der Stadtgemeinde Kindberg im Mürztal gefunden worden. Der seltene Fund wurde von Experten als "Sensation für Österreich" eingestuft. Nun wird der in der Folge "Kindberg-Meteorit" genannte Brocken ab dem 22. Oktober im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien zu sehen sein. Am Abend davor bekommt das Museum überdies einen neuen Mars-Meteoriten geschenkt, der dann ebenfalls Teil der Schausammlung in Saal 5 des Hauses sein wird, wie das NHM am Mittwoch mitteilte.

Beim "Kindberg-Meteoriten" handelt es sich um einen von nur acht belegten derartigen Funden in Österreich in den vergangenen 250 Jahren und den ersten seit 1977. Sein Fall wurde am 19. November 2020 beobachtet, gefunden wurde das Fragment erst mehr als ein halbes Jahr später. Ab Ende des Monats ist der Neuzugang nun in der umfassenden Meteoritensammlung des NHM gemeinsam mit einem weiteren Neuankömmling zu betrachten.

Letzterer trägt den Namen "NWA 12323" und wird dem Museum in einer Zeremonie am Abend des 21. Oktobers übergeben. Der Spender des 447 Gramm schweren exotischen Meteoriten ist der niederländische Technologie-Unternehmer Ben Hoefnagels. Der "Mars-Meteorit Nordwestafrika 12323" stammt vom Roten Planeten, wurde durch einen Himmelskörper-Einschlag ins All geschleudert, um in der Folge auf der Erde zu landen.

Kostbares Fragment

"Der NWA 12323-Meteorit ist ein äußerst seltener und wertvoller Meteoritentyp", so der Kurator der NHM-Meteoritensammlung, Ludovic Ferrière. Hoefnagels hat das Fragment, das von US-Wissenschaftlern als "Shergottit" klassifiziert wurde, im Jahr 2018 gekauft. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich magmatische Gesteine. Der erste derartige Meteorit schlug im Jahr 1865 in Indien ein. "Angesichts des Preises dieser seltenen extraterrestrischen Gesteine, die international mit bis zu 1000 Euro pro Gramm gehandelt werden, ist dies eine einmalige Gelegenheit für das NHM Wien und ein außergewöhnlicher Neuzuwachs für die Bestände des Hauses", so Generaldirektorin Katrin Vohland.