Über das ganze Land verteilen sich die Gastronomen, die dem "Kulinarium Steiermark" angehören. Sie betreiben unterschiedliche Gaststätten – Almhütten, Haubenlokale, Wirtshäuser oder Beisl – und haben dennoch eines gemeinsam, das Bekenntnis zur steirischen Küche, zur Region, Saison und Produktqualität. Drei Jahre lang war Willi Haider, Chefberater der Initiative, auf Tour und prüfte die Betriebe quasi auf Sterz und Nieren. Zum Start der Initiative des Landes Steiermark 2006 wurde den ersten 19 Gastronomen das Gütesiegel verliehen, bei der Gala am Red Bull Ring diese Woche waren es 162.
Das "Kulinarium Steiermark" solle "die Partnerschaft der heimischen Gastronomie mit unserer Landwirtschaft fördern", betonte auch die Schirmherrin der Initiative, Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Mit einem umfassenden Kriterienkatalog machte sich Haider zum Test auf. Speisekarten, Produktqualität, Vorratskammer wurden unter die Lupe genommen. Insgesamt werde nach zehn "Genussregeln" bewertet, erklärt Haider. Der Fokus liege dabei unter anderem auf authentischer steirischer Küche. Die Initiative richte sich aber auch an "Genusshandwerker, die traditionelle Lebensmittel produzieren" und sollte sie ermutigen, "neue Traditionen zu schaffen".
Dass die Steiermark ein Feinkostladen der Vielfalt ist, lässt sich bei den ausgezeichneten Betrieben mitunter an den Gerichten in der Speisekarte, aber auch in einer Liste der Produzenten ablesen, mit denen kooperiert wird. Quer durch die Bank finden sich Käferbohnen und Klacheln, Rinder und Sulmtaler Hühner, Kamut und Kukuruz, Sterz und Schwammerl, alte Sorten und neue Züchtungen – kurz, es gibt kaum etwas, was nicht in den unterschiedlichen Regionen der Steiermark (auf-)wächst und die Frische und Kreativität in den Küchen befeuert. Die Wirte, die sich dem verschrieben haben, sind in einem Booklet erfasst, das am 8. Oktober der Kleinen Zeitung beiliegen wird.
Drei Jahre gültig
Drei Jahre lang tragen die Gastronomen nun das Gütesiegel, doch die Gala war auch gleichzeitig der Startschuss für die nächste Bewerbung. Die Initiative soll künftig verstärkt werden, man wolle "die regionale bis internationale Präsenz unter anderem mit einem Mehr an Marketing und der intensiveren Einbindung der Regionen verstärken", heißt es seitens des Landes Steiermark.