Händeringend werden sie überall gesucht: Menschen, die in der Pflege arbeiten wollen. Dass der Personalmangel akut ist, zeigen auch aktuelle Zahlen: Allein das Arbeitsmarktservice (AMS) – dort werden lange nicht alle Jobs gemeldet – verzeichnet in der Steiermark mit Stand August 951 offene Stellen bei den diplomierten und den nicht diplomierten Pflegekräften (z. B. Pflegeassistenz). Dem gegenüber stehen jene, die den Job aufgegeben haben: 714 arbeitslose Pflegekräfte gibt es laut AMS.
"Es ist sehr eng, immer weniger interessieren sich für die Pflege", weiß Ingrid Pauritsch-Leitinger aus erster Hand. Sie ist seit 1999 Pflegedienstleiterin, derzeit in Preding. Das Land Steiermark und auch die Heimbetreiber bemühen sich, Einsteiger, Wiedereinsteiger und Quereinsteiger für die Pflege zu gewinnen, sagen sie. Letztere würden etwa "ganz viel Lebenserfahrung" mitbringen, sagt Pauritsch-Leitinger. Menschen, die nach einer Pause oder einem Berufswechsel zurückkehren "bereichern die Teams mit verstärkter Motivation", ergänzt Caritas-Chefin Nora Tödtling-Musenbichler.
Jetzt Pflegekräfte nominieren
In der Steiermark gibt es – als Maßnahme vom Bund – 600 Euro pro Monat für jeden, der eine Pflegeausbildung macht. Mit "Initiativen und Kampagnen" will Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß etwas bewirken. Das sei wichtig, sagt Pflegedienstleiterin Pauritsch-Leitinger, reiche aber nicht. "Die Mitarbeiter müssen entlastet werden. Wenn einer allein 15 Pflegeheimbewohner versorgen muss, ist das ein Wahnsinn." Der Personalschlüssel muss erhöht werden. Nur so könne man auch verhindern, dass so viele aussteigen. Das Konzept geht aber nur auf, wenn genug Personal da ist. Es gilt, an mehreren Stellen gleichzeitig anzusetzen.
Egal ob Newcomer (Neueinsteiger), Quer- oder Wiedereinsteiger, Expertin, Vorbild, Begleiterin oder Dream-Team: Der Pflegeaward "Vita" der Kleinen Zeitung will Menschen aus der Pflege vor den Vorhang holen. Noch ist Zeit, Pflegekräfte zu nominieren (siehe Infobox).