Sommer und Winter vollziehen in diesen Septembertagen quasi eine Staffelübergabe. Wurde am Mittwoch in Graz-Straßgang mit 29,6 Grad noch fast ein Hitzetag (davon spricht man bei über 30 Grad) verzeichnet, kühlt es nun gut 15 Grad ab. Und das in mehreren Schritten.
Platzregen in Feldbach
Und wenn nun kalte und feuchte Luftmassen die bisher warmen verdrängen, birgt das auch Potenzial "für durchaus kräftige Gewitter", warnte Zamg-Meteorologe Hannes Rieder Donnerstagfrüh. Tatsächlich zog über Mittag eine Front mit teils starken Regengüssen, Blitz und Donner über die Steiemark. "In Feldbach zum Beispiel hat es 25 Liter pro Quadratmeter geregnet, davon kamen 15 Liter in 10 Minuten herunter", so Friedrich Wölfelmaier von der Zamg.
Die Kaltfront löst weiters ein Tief über Oberitalien aus, "und dieses wird sich am Freitag stark auf unser Wetter auswirken", so Rieder. Zum Teil wird es am Freitag ordentlich schütten, wobei sich eine extreme Bandbreite zwischen den Niederschlagsprognosen zeigt.
Zwischen 9 und 120 Liter pro Quadratmeter
Für Leibnitz etwa pendeln die Regenprognosen bis Samstag zwischen 9 und mehr als 120 Liter pro Quadratmeter. Rieder: "Die 120 Liter sind ein mögliches, aber unwahrscheinliches Szenario."
Weniger Niederschlag dürfte jedenfalls die nördliche Oststeiermark abbekommen. "Auch in Hartberg gibt es für Freitag Prognosen, die nur 3 Liter voraussagen, aber es gibt auch welche mit mehr als 30 Liter pro Quadratmeter."
Fix scheint jedoch: dass Slowenien und Kroatien (vor allem Istrien) sehr viel Regen abbekommen werden.
Kühler Samstag
Ab Samstag wird es dann richtig herbstlich, die Temperaturen schaffen es in der Obersteiermark gar nicht mehr in den zweistelligen Bereich, weiter südlich bleibt es mit 13 bis 15 Grad auch sehr frisch. Dazu weht kühler, kräftiger Nordwind. Doch schon zu Mittag dürften im Großraum Graz – Stichwort "Aufsteirern" – die letzten Regenschauer abgeklungen sein.
Auch am Sonntag bleibt es herbstlich frisch, wenngleich in den südlichen Landesteilen auch die Sonne hervorschauen wird.
Bis zu 50 Zentimeter Schnee am Dachstein
Auch auf den Bergen bahnt sich der erste Wintereinbruch in diesem Herbst an, prognostiziert Rieder: "Bis Sonntagfrüh sinkt die Schneefallgrenze im Ennstal auf bis zu 1200 Meter ab, wobei die Böden noch warm sind, daher wird der Schnee erst über 1500 Meter liegen bleiben."
Dem Sölkpass jedenfalls könnte die erste Wintersperre bevorstehen.
Gute Nachrichten gibt es jedenfalls für den Dachstein-Gletscher, wo ja heuer wegen des schmelzenden Eises kein Skibetrieb starten kann: "Hier sind 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee zu erwarten."
Kühles Wetter bleibt
Fix scheint auch, dass uns das kühle Herbstwetter wohl bis weit in die kommende Woche erhalten bleibt. "Der Kaltlufttrog ist so breit und so massiv", so Rieder. Viel mehr als 15 Grad sind steiermarkweit in der gesamten nächsten Woche nicht zu sehen.
Ulrich Dunst