Die Diözese Graz-Seckau hat nach 2020 auch das Jahr 2021 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Allerdings fiel die Bilanz im Vergleich zum ersten Coronajahr weniger drastisch aus: Das Defizit betrug rund 800.000 Euro. Laut Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart war auch das zweite Coronajahr "herausfordernd", aber die Kirchenbindung sei "in der Pandemie eher gestärkt" worden, hieß es am Mittwoch seitens der Kathpress, die sich auf das kommende "Sonntagsblatt" bezieht.
73 Millionen Euro betrugen die Einnahmen aus Kirchenbeiträgen, die staatliche Wiedergutmachung machte 9,2 Millionen Euro aus. Als Erträge aus kirchlicher Tätigkeit wie Kurs-, Schul- und Heimbeiträge sind 8,3 Millionen Euro ausgewiesen, Miet- und Pachterträge ergaben 6,6 Millionen Euro, rechnete die Diözese vor. Die gute Konjunktur der Holzpreise trug laut Ehart zur Abdeckung der allgemeinen Kosten bei, die Holzerträge aus der Bewirtschaftung von Wäldern seien zuletzt angestiegen.
Insgesamt stehen Aufwendungen in der Höhe von rund 114 Millionen Euro 109 Millionen Euro an Erträgen gegenüber. Größter Ausgabeposten seien mit Abstand die Aufwendungen für die 388 steirischen Pfarren inklusive der pastoralen Aufgaben – rund 60 Prozent aller Mittel, rund 68 Millionen Euro, gebe die Diözese dafür aus. Ehart meinte, dass für neue pastorale Initiativen in der Kirche vor Ort mit erheblichen Mitteln vorgesorgt worden sei. Diese Mittel würden in den "Seelsorgeräumen" als neuem pastoralen Netz ankommen.
Finanzlage stabil
"Wie wir inzwischen lernen mussten, geht die Pandemie mit kriegerischen Auseinandersetzungen, Inflation und so weiter nahtlos in die nächste Krise über", sagte Ehart. Mithilfe der haupt- und ehrenamtlichen Kirchenmitarbeitenden habe das Krisenmanagement jedoch "gut funktioniert, sodass die Finanzlage weiterhin stabil bleibt".
Zuversicht gebe die Treue der steirischen Kirchenmitglieder: Mehr als zwei Drittel aller Mittel stammen laut dem Wirtschaftsdirektor aus dem Kirchenbeitrag. Die Kirchenbeiträge, besonders aber auch das ehrenamtliche Engagement Tausender Steirerinnen und Steirer, ermöglichten erst das vielfältige Wirken der Kirche. "Nach spürbarer Zurückhaltung im Jahr 2020 waren die Katholiken in der Steiermark wieder bereit, uns mit ihrem Beitrag kräftig zu unterstützen", so der Wirtschaftsdirektor.