Schmilzt Ihnen Ihr Schleckeis in der Sonne davon? Belastet Sie die Hitzewelle? Und was tun Sie, um das Klima zu retten? Mit diesen Fragen löcherten unsere Kinderreporter die Menschen in den Grazer Straßen und Gassen. Denn dieses Jahr erlebte das Reportercamp der Kleinen Kinderzeitung seine elfte Auflage. In Kooperation mit dem Kinderbüro hatten 40 Kinder zwei Wochen lang wieder die Möglichkeit, mit Stift, Block, Mikro und Kamera in den journalistischen Berufsalltag hineinzuschnuppern.Auf dem Stundenplan: Umfragen machen, Stargäste wie die "Starmania 22"-Kanditaten Lukas Meusburger und Judith Lisa Bogusch zum Interview bitten, Texte für die eigene Zeitung schreiben, aber auch Videos filmen und schneiden oder im Sendestudio der Antenne einen eigenen Radiobeitrag einsprechen. Die Eindrücke jeder Woche wurden auch im Live-Ticker auf der Webseite der Kleinen Kinderzeitung festgehalten.
Anna (10) zeigt sich begeistert – das Camp würde sie anderen Kindern definitiv weiterempfehlen: "Vor allem, weil man alles selbst ausprobieren kann und nicht nur den Erwachsenen über die Schulter schauen darf." Gemeint ist: Anna durfte zum Beispiel mit ihren Kollegen vor der Kamera stehen und Lilli Purtscheller und Zoe Van Ee vom SK Sturm Graz im Styria Media Center willkommen heißen.
Soziale Medien – Fluch oder Segen?
Neu war dieses Jahr ein Workshop über die Video-App TikTok – gestaltet von der Social-Media-Redaktion der Kleinen Zeitung. Das Ziel dahinter: Fake News enttarnen, den Überblick behalten und den Kindern ein grundsätzliches Verständnis zu vermitteln, wie schnell sich Informationen im Internet verbreiten können.
Das Reportercamp also. In gewisser Weise eine Kaderschmiede der Kleinen Zeitung. Denn Unterstützung bekommt die Redaktion für ihr Sommercamp von ihren "Alumni": Stefan Seebacher (17) war früher selbst sieben Sommer als Mini-Journalist unterwegs. Heute erklärt er den Kindern als Praktikant, wie die Nachricht in die Zeitung kommt. Eine Herzensangelegenheit, hat er doch selbst viel aus seiner Zeit bei der Kleinen Kinderzeitung mitgenommen: "Fremde Leute anzusprechen und Fragen zu stellen, kostet viel Überwindung – man gewinnt aber definitiv auch viel Selbstbewusstsein."
Und Kollegin Victoria Bacher (15), die damals als Kinderreporterin sogar den österreichischen Außenminister interviewt hat, ergänzt: "Gut ist auch, dass Kinder einen Eindruck bekommen, wie viel Arbeit hinter einer Zeitung steckt."
Fortsetzung folgt
Was Dagmar Frühauf, die die Planung des Camps überhat, besonders schön findet: "Egal, wie verschlossen ein Kind am Anfang einer Woche wirkt – am Ende wird es gelernt haben, wie man sich eine Stimme verschafft und seine Meinung formuliert." Und: "Wie Kinder ihren Platz in der Redaktion finden, ist schön zu beobachten und ein Konzept, das wir weiterführen werden", ergänzt die Produktmanagerin aus dem Lesermarkt. Das heißt: Fortsetzung folgt.
Katrin Fischer