Der neue steirische Landesrat Werner Amon (ÖVP) will bei den Gehaltsverhandlungen für den öffentlichen Dienst in der Steiermark im Herbst ein Auge darauf haben, die Teuerungen abzufedern. Amon, der vom neuen LH Christopher Drexler das Personal- und von Landesrätin Juliane Bogner-Strauß das Bildungsressort übernommen hat, sagte in Bezug auf die Elementarpädagogik unter anderem, es sei auch wichtig, diesem Beruf großen Respekt entgegenzubringen.

Eine Einarbeitungszeit bzw. eine Schonfrist für ihn habe es keine gegeben, sagte Amon im APA-Sommergespräch und spielte damit auf die "Befragung als Regierungsmitglied" an, die er gleich bei seiner ersten Landtagssitzung einen Tag nach der Übernahme der Landesratsfunktion am 4. Juli zu beantworten hatte.

In seinem Ressort Personal ist der frühere Volksanwalt Amon u. a. für die Landesbediensteten und die rund 26.000 Angestellten der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (Kages) zuständig. Hinsichtlich der Tarifverhandlungen im Herbst sagte Amon, man könne natürlich nichts vorwegnehmen, aber Ziel sei es vor allem, die Teuerung abzufedern. Zu dem von Drexler bei dessen Amtsantritt angekündigten Objektivierungs- und Transparenzpaket sagte Amon auf Befragen u. a., Gespräche habe es natürlich schon gegeben. Zu einem Zeitrahmen könne er noch nichts sagen.

Diskrepanz in der Elementarpädagogik

In seiner Zuständigkeit für Bildungsangelegenheiten wartet mit der Elementarpädagogik ein großer Brocken: Amon meinte dazu, es gehe auch darum, dem Beruf großen Respekt entgegenzubringen. Es habe bereits Gespräche zwischen Vertretern der Elementarpädagogik gegeben und werde noch weitere im Sommer geben. Jedenfalls gebe es eine zu große Diskrepanz im Verhältnis der Zahl der Pädagoginnen und Pädagogen zur Zahl der Kinder. Bei der Ausbildung der zusätzlich benötigten Fachkräfte dazu müsse man eine Perspektive entwickeln. Ein weiterer Punkt sei der Ausbau der räumlichen Ressourcen.

In Bezug auf Sommerschule und die Betreuung ukrainischer Kinder, die Lernbedarf hätten, sei man gut aufgestellt, sei ihm erst am Dienstag von der Bildungsdirektion versichert worden. Hinsichtlich möglicher Covid-19-Maßnahmen an den Schulen im Herbst, falls es zu höheren Infektionszahlen komme, sei man seiner Einschätzung nach besser vorbereitet als in den vergangenen Jahren.

Präsenz in Schule wichtig

Ein Problem sehe er im Assistenzbereich bei der Administration in den Schulen, da brauche es eine Entlastung. Die Digitalisierung in den Schulen betrachte er als sehr gut vorangegangen. Bei allem Lob für die Tauglichkeit von Videokonferenzen als letztes Mittel habe sich für ihn aber gezeigt: Das Präsentsein von Schülern in der Schule sei ausgesprochen wichtig, auch in Bezug auf soziale Kompetenz.

In seinem Zuständigkeitsbereich Europa und internationale Angelegenheiten schwebt Amon vor, die Steiermark im Benchmarking mit den Regionen des Kontinents zu sehen. Er habe ja auch die Ehre, die Steiermark im Ausschuss der Regionen auf europäischer Ebene zu vertreten. Über eine andere Ebene wie etwa Alpen-Donau-Adria ließe sich der Bildungsaustausch ankurbeln, über Schulen und Universitäten, speziell im Westbalkanraum.