Felix Lichtenegger ist Dissertant bei "Materials" – dem Institut für Oberflächentechnologien und Photonik der Joanneum Research in Weiz.
Worum geht es in Ihrem Forschungsbereich?
Felix Lichtenegger: Wir erforschen Anwendungsbereiche der Visible Light Communication, also die Daten-Kommunikation über sichtbares Licht. Wie bei Radiowellen handelt es sich bei Licht um elektromagnetische Wellen. So kann man mit einer LED-Beleuchtung zusätzlich Daten übertragen. Dies geschieht über eine schnelle Variation der Lichtintensität. Die Geschwindigkeit dabei ist so hoch, dass das menschliche Auge den Prozess nicht sehen kann, ein geeigneter Lichtsensor aber schon.
Mit Datenkommunikation über Licht sind hochpräzise Navigationssysteme für Innenräume möglich. Das heißt Visible Light Positioning. Anstatt der Kommunikation mit Satelliten wie beim GPS kommuniziert ein Gerät mit der Raumbeleuchtung. Wir forschen an dem Design für passende Receiver-Optiken, um diese kompakt und kostengünstig zu halten und gleichzeitig die Privatsphäre der Endnutzer gewähren.
In welchem größeren Zusammenhang steht diese Forschung?
In Innenräumen funktioniert GPS nicht gut. Die Wände eines Gebäudes schatten das Signal ab und damit funktioniert die Positionsbestimmung nicht richtig. Visible Light Positioning ist ein vielversprechender Kandidat, um ein kostengünstiges und flächendeckendes Navigationssystem für Innenräume umzusetzen wie zum Beispiel für autonome Roboter in Lagerhallen oder für ein Leitsystem in einem großen Einkaufszentrum.
Wie sind Sie ursprünglich zu Ihrem Fach gekommen?
Bereits während meines Studiums habe ich mehrere Ferialpraktika bei Joanneum Research absolviert und Erfahrung in der Entwicklung von optischen Designs und Computersimulationen gesammelt. Ich habe gerne die Chance ergriffen, meine Dissertation in Kooperation mit Joanneum Research auf diesem spannenden Gebiet zu schreiben.