Am Vormittag schien noch die Sonne, die Wetterlage gestaltete sich zunächst ruhig zu Fronleichnam in der Steiermark. Damit war aber schnell Schluss.
Von Nordwesten beginnend zogen an diesem Donnerstag teils kräftige Gewitter über die Steiermark, weiß Meteorologe Michael Tiefengraber von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg). Zur Mittagszeit bildeten sich ausgehend von den Bergen erste Quellwolken. In der Obersteiermark und entlang der Koralpe ging es schon am frühen Nachmittag stürmisch und regnerisch zu. Die Gewitterzellen zogen über das Murtal weiter Richtung Südosten, zum Beispiel über Graz.
180 Feuerwehrleute in Deutschlandsberg im Einsatz
Hagelflieger waren etwa auch in Deutschlandsberg im Einsatz. Die Unwetterzentrale (UWZ) warnte vor Sturmböen. In Neumarkt wurde am frühen Nachmittag eine Böe von 100 km/h gemessen. Die UWZ sah am Nachmittag eine Gefahr für die Weststeiermark mit Großhagel, Sturmböen, Überflutungen und Blitzschlägen. Tatsächlich gab es Hagel vom Gaberl weg bis Deutschlandsberg. Dabei dürften einige landwirtschaftliche Flächen zerstört worden sein.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze rund um das Unwetter liefen zwischen Deutschlandsberg und Leibnitz. Laut dem Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg war der südwestliche Teil des Bezirkes besonders betroffen. Vom Gebiet der Stadtgemeinde Deutschlandsberg bis in den Süden nach Eibiswald wurden innerhalb einer Stunde ab kurz vor 14 Uhr zwölf Feuerwehren alarmiert, die größtenteils zu mehreren Schadstellen ausrücken mussten. Umgestürzte Bäume, die Straßen verlegten, kleinräumige Überschwemmungen und Verschlammungen beschäftigten dabei bis in die frühen Abendstunden 180 Feuerwehrleute.
Nach den Gewittern wird es heiß
Am brenzligsten wurde es also südlich der Mur-Mürz-Furche. "Da baut sich am meisten Energie auf", sagte Meteorologe Tiefenbacher noch am Vormittag. Die stärksten Gewitter gab es demnach in der Südwest- und der Südoststeiermark. Teils zogen sich die Schauer laut ZAMG bis in die erste Nachthälfte hinein.
Der Fenstertag wird dann ein "typischer Umstellungstag zum Hoch". Die Wetterlage bleibt ruhig. Am Wochenende ist dann durchwegs sonniges und stabiles Wetter zu erwarten. Am Sonntag wird es bis zu 33 Grad heiß. "Lokal kann es sogar noch ein bisschen heißer werden", sagt Tiefenbacher.