Er ist einer von jenen zigtausenden Österreicherinnen und Österreichern, die am ersten Tag des Kriegs, den Russland gegen die Ukraine führt, beherzt zur Tat geschritten sind: "Wir haben uns ins Auto gesetzt und sind mit Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren – und mit geflüchteten Frauen und Kindern zurück", erzählt Sebastian Adami, Manager aus Kärnten, der im Rahmen seines Rotary-Clubs mittlerweile mehrere Hilfsprojekte umgesetzt hat. Engagement, für das er sich auch häufig Kritik anhören – oder vielmehr: in sozialen Medien durchlesen – muss. "Es geht zum Teil wirklich unter die Gürtellinie", berichtet Adami im Kleine-Zeitung-Talk "Nah & klar" im Gespräch mit Moderator Michael Kloiber. "Wie lange kann die Zivilgesellschaft in der Flüchtlingskrise noch helfen?" war das Thema des Talks, bei dem auch die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus und Caritas-Generalsekretärin Anna Parr teilgenommen haben. Mit aktuell 71.000 registrierten Vertriebenen ist die Herausforderung jedenfalls gewaltig, waren sich die Teilnehmer einig. Und sie wird noch größer, wie Parr anmerkt. "Die Bundesregierung rechnet mit bis zu 200.000 Menschen, die in unser Land kommen", sagt die Caritas-Generalsekretärin.
Wie will man das Problem der zu gering bemessenen Grundversorgung lösen? Was braucht es, damit die Stimmung gegenüber den Ukrainerinnen und Ukrainern im Angesicht der Teuerungswelle nicht kippt? Und wie will man mit Vertriebenen umgehen, die krank oder gebrechlich sind und nicht mehr alleine leben können? Die Antworten gibt es im "Nah & klar"-Talk.
Thomas Cik