Rehe kommen mit sich verändernden Bedingungen prinzipiell besser zurecht als andere Wildtiere und werden deshalb "Kulturfolger" genannt. Dennoch fallen laut steirischer Landesjägerschaft allein in der Steiermark 10.000 Rehe Unfällen zum Opfer – das beginnt beim Straßenverkehr und reicht bis zu Unfällen im Zuge der Mahd (mehr dazu später).

Ertrunkenes Reh dürfte kurz zuvor Kitz bekommen haben

Zu einem besonders tragischen Unfall kam es zu Wochenbeginn mitten in Graz: Am Grundstück eines Einfamilienhauses in Wetzelsdorf ist eine Rehgeiß offensichtlich auf eine Abdeckplane eines Swimmingpools gestiegen, die sich aufgrund der Gewitter mit Wasser gefüllt hatte. Laut den herbei gerufenen Jägern dürfte das Tier "stundenlang versucht haben, auf der glitschigen Folie den rettenden Rand zu erreichen". Leider vergeblich.

Besonders tragisch: Laut Jägern wurde die Rehgeiß kurz zuvor Mutter. Nun wird nach dem verwaisten Kitz gesucht, das ohne seine Mutter keine Überlebenschance hat.

Laut Landesjägerschaft kennen Rehe, Igel und andere Wildsäugetiere die natürlichen Gewässer ihrer Umgebung zwar sehr genau. Plötzliche Umstellungen (wie Regenwasser auf Pool-Hüllen) könnten aber schnell zur Gefahr fürs Wild werden.

Zahlreiche "Kitzretter" für die Mahd

Neben Verkehrsunfällen kommen vor allem im Zuge der Mahd Anfang Juni jedes Jahr unzählige Rehkitze ums Leben. Hier haben Landwirte, Maschinenhersteller und Bauern zuletzt aber eine Vielzahl an sogenannten "Kitzrettern" entwickelt. Das reicht vom Überfliegen der Wiesen mit Drohnen samt Wärmebild-Kamera, um Kitze vor dem Mähen aufzuspüren. Auch gibt es bereits Signalgeber an Mähwerken und solche Mäher, die automatisch angehoben werden, wenn sie ein Tier aufspüren. In sehr vielen Fällen gehen Jägerinnen und Jäger die Wiesen auch noch vorher mit Hunden ab.