Besondere steirische Kraftplätze zaubern das einmalige Ambiente, wenn die "Steirische Roas" wieder auf Wanderschaft geht und Musikanten, Sänger, Volkstänzer, Mundartdichter sowie Kunsthandwerker und Kulinarik-Botschafter die Seele der steirischen Volkskultur in die ganze Steiermark tragen.

Geführte Wanderungen machen dabei die kulturelle und regionale Spezifik der sechs Austragungsorte erlebbar. Los geht es heute mit dem Auftakt der "Roas" in der südoststeirischen Gemeinde St. Anna am Aigen.

Wohin es auch die Familie Tröster vor exakt zehn Jahren aus Wien verschlagen hat. Sie treten heute als Familienmusik Tröster bei der Steirischen Roas auf.

Familie Tröster aus St. Anna am Aigen
Familie Tröster aus St. Anna am Aigen © Privat

Musik ist ein gewichtiges Thema innerhalb der Familie und integraler Bestandteil des täglichen Familienlebens. Tobias (10) spielt Steirische Harmonika, Jakob (8) Geige, Theresa (6) Harfe, Sophie (4) ebenfalls Geige und Mama Christine Gitarre. Nicht zu vergessen Papa Thomas, der vor allem als unterstützendes Mitglied auftritt. "Mein Mann hat mit 30 angefangen, Steirische Harmonika zu spielen und schlägt sich tapfer", plaudert Christine Tröster aus dem Familienleben. Sie selbst hat im Jungscharlager zur Musik gefunden. "Mein Vater ist gestorben, da war ich neun. Und im Jungscharlager habe ich mir mit der Gitarre der Betreuerinnen in ein paar Tagen ganz geschwind etwas beigebracht." Die Betreuerin schenkte Christine Tröster die Gitarre, "und dann hat es mich einfach nicht mehr losgelassen".

Der Musikpädagogin, studierten Sängerin und Gitarristin ist es wichtig, echte und anspruchsvolle Volksmusik zu spielen, aber auch Neues auszuprobieren. So findet sich im Repertoire der ausgewiesenen Pixner-Fans auch Shallow von Lady Gaga und Bradley Cooper.

Die Grenzen auszuloten, Stücke umzuschreiben und damit dem Können der Kinder anzupassen, ist eine der Leidenschaften der Musikerin und Volksschullehrerin. "Die Stücke wachsen auch mit den Kindern, werden neu, schwieriger und interessanter."

Fixer Bestandteil der Familienmusik sind derzeit Christine und ihre beiden Söhne Tobias und Jakob. Ihr musikalisches Talent konnten die beiden Buben schon beim Musikwettbewerb "prima la musica" beweisen. Tobias hat mit der Steirischen Harmonika den 1. Preis geholt, Jakob konnte ebenfalls den 1. Preis (sogar mit Auszeichnung) abräumen. Weitere Verstärkung der Familienmusik ist in Sicht, denn Theresa (6) und Sophie (4) stehen in den Startlöchern. "Sie wären schon gerne dabei, aber das geht noch nicht ganz", so Christine Tröster.

Jakob, Christine und Tobias Tröster sind die Familienmusik Tröster
Jakob, Christine und Tobias Tröster sind die Familienmusik Tröster © Privat

Für den Auftritt bei der heutigen "Roas" wurde eifrig geübt, aber geübt wird ohnehin täglich, wie Zähneputzen. "Es muss dazugehören, sonst verlieren die Kinder schnell die Freude, weil einfach nichts weitergeht."

Das Schönste am Musikmachen ist für die Trösters das gemeinsame Spielen, weswegen die Instrumente auch gut zusammenpassen. Wanderer am Weinweg der Sinne in St. Anna haben die Familie vielleicht schon gehört, denn dort spielen sie nicht zum ersten Mal auf. Die Einnahmen aus der Trinkgeldkasse wandern übrigens auf ein eigenes Konto für die Musikinstrumente. "Die Kinder sparen eifrig, denn die vier Instrumente nehmen einen großen finanziellen Faktor ein und eine Konzertharfe liegt preislich bei einem Mittelklassewagen", erklärt Christine Tröster.

Insgesamt über 350 Mitwirkende, Akteure und Akteurinnen begleiten die Besucherinnen und Besucher der Steirischen Roas heute in St. Anna am Aigen auf ihrer Reise durch die steirische Volkskultur. Details zu den Stationen online unter: www.steirische-roas.at