In den meisten Teilen der Steiermark hat es an einem lauen Sonntagabend niemand bemerkt, dass es in zwei Regionen wettertechnisch ziemlich turbulent zuging. "Es waren nur zwei isolierte Gewitterzellen, aber die hatten es in sich", sagt Zamg-Meteorologe Christian Pehsl. Sie brachten etwa bei Schwanberg in der Weststeiermark und im Feistritztal in der Oststeiermark (vor allem Hainersdorf) bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit – Feuerwehren mussten zu Pump-Einsätzen ausrücken.
Am Montag hat sich dann das Gewitter-Geschehen intensiviert: "Die Zutaten für einzelne heftige Gewitterzellen sind da. Darum haben wir auch eine Wetterwarnung herausgegeben", warnte Pehsl bereits am Vormittag. Feuchte und durchaus heiße Luft (bis zu 29 Grad) und dazu sehr labil geschichtete Luftmassen. All dies begünstigte am Montag, dass Gewitterwolken sehr schnell und weit in die Höhe schießen konnten – um sich dann in Form von Starkregen und Hagel wieder zu entleeren.
Am frühen Nachmittag zogen vor allem aus Kärnten bereits erste heftigere Gewitterzellen Richtung Steiermark. Gegen 16 Uhr entstand dann im Bezirk Weiz eine heftigere Gewitterzelle, die sich Richtung Hartbergerland ausbreitete. Am stärksten hat es über dem Gebiet der Sommeralm geregnet.
Am Abend zogen dann auch über die westliche Obersteiermark mehrere Gewitterzellen.
Die Feuerwehren waren zum Beispiel in Kapfenberg bei überschwemmten Straßen gefordert.
Der schönste Tag wird der Donnerstag
Am Dienstag und Mittwoch wird es laut Pehsl vorübergehend ein paar Grad kühler sein – vor allem, weil Nordwind mitmischt. Der Dienstag bleibt jedoch noch unbeständig. Deutlich sonniger dürften der Mittwoch und vor allem dann der Donnerstag ausfallen. "Der Donnerstag wird ein Traumtag, mit rund 25 Grad und geringer bis keiner Bewölkung."
Heiße Tage mit Unwetter-Potenzial am Wochenende
Sowohl die Temperaturen, als auch die Gewittergefahr steigen dann von Freitag bis Sonntag an. Durch die heiß-feuchte Luft ist laut Pehsl "durchaus Unwetter-Potenzial" vorhanden.
Am Freitag und Samstag sieht die Zamg große Chancen, dass nach der Vorwoche (am Donnerstag hatte es in Hartberg 31,6 Grad) erneut die 30-Grad-Marke geknackt wird. Das sei laut Pehsl "für den Mai durchaus ungewöhnlich" – denn im 30-Jahre-Schnitt gibt es etwa um Graz rund 0,5 solcher Hitzetage im Mai. "Mehr als drei Maitage mit über 30 Grad hatten wir nicht einmal im Jahrhundertsommer 2003", so Pehsl. Die Zamg hatte in der Vorwoche auch eine Analyse herausgegeben, wonach die 30-Grad-Marke immer früher im Jahr geknackt werde – was man als Zeichen der Klima-Erwärmung wertet.